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Wilderer

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Wilderer


von Reinhard Kaiser-Mühlecker

War nominiert und auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2022

Die Konjunktor des Dorfromans in der deutschen Gegenwartsliteratur. Ein weiteres, gelungenes, Beispiel. Nach Dörte Hansens "Mittagsstunde"; Juli Zehs "Unterleuten" oder auch Henning Ahrens "Mitgift".

Inhalt:

Jakob wächst in einer traditionell geprägten Welt in Oberösterreich auf und übernimmt früh die Verantwortung für den Hof. Der Vater ist ein Phantast, und die Großmutter droht, das „Judengeld“ der „rechten Partei“ zu vermachen, wie sie sagt. Die Schwester sitzt untätig herum und lässt sich bedienen. Erst als er Katja, eine Künstlerin aus der Stadt, kennenlernt, scheint sich alles zum Guten zu wenden. Doch Jakobs unzähmbarer Zorn flammt immer wieder auf. Er fragt sich: Wäre er ein anderer, wenn er anderswo aufgewachsen wäre?

Das Besondere an dem Roman ist das immer gegenwärtige diffus Bedrohliche. Es schwingt zwischen den Zeilen mit und man wartet immer auf den großen Knall. Doch dafür ist zu viel Lethargie im Spiel. Nur im Verhalten gegenüber seinen Hunden, die sich nicht von ihrem Trieb zu jagen, abhalten lassen, bricht bei Jakob das Archaische durch.

S.Fischer, 352. S., gebunden, EUR 24.--

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