Frühjahr 2019
Durch deine Augen
Ein Stoff der mich sehr interessiert hat. Moderne Hirnforschung, Erkenntnisse und Methoden der Virtuellen Realität, bewußtseinserweiternde Medikamente, und Methoden der klassischen Psychoanalyse kombiniert, um einen neuartigen und noch tieferen Zugang zum Bewußtsein eines anderen Menschen zu bekommen, um zu erfahren, wie ein anderes Indviduum fühlt und leidet. .
Simon hat versucht, sich das Leben zu nehmen. Peter will ihm helfen und nimmt Kontakt mit der Therapeutin Lisa auf. Die drei waren einst Kindergartenfreunde. Als Forscherin hat Lisa eine Methode gefunden, wie man das Bewusstsein eines Menschen als Hologramm sichtbar machen kann. So will sie Patienten helfen, wieder in eine echte Beziehung zu anderen zu treten. In ihrem Bemühen, den völlig in sich verschlossenen Simon zu retten, kommen sich Peter und Lisa näher. Auch die verschüttete Kindheit steigt wieder vor Lisa auf. Nach dem Bestseller „Der Susan Effekt“ ein neues Meisterstück von Peter Hoeg über umwerfende menschliche Begegnungen. Die Rückblenden in die Kindheit der drei Protagonisten waren mir zuviel des Guten. Aber der Haupterzählstrang hat mich überzeugt, der hätte durchaus noch mehr Ausbaupotential gehabt. Hanser Verlag, 336 S., gebunden EUR 24.- |
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Scharnow
Heyne Hardcore, 416 S., gebunden EUR 20.- |
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Der Wal und das Ende der Welt
Über die Handlung des Romans würde ich gerne gar nichts erzählen Jedes Detail würde das Lesevergnügen trüben. Denn das hat man! Wunderbar erzählt! Die Rahmenhandlung: Ein Dorf an der Küste Cornwells, genannt St. Prian, 300 Einwohner von der Außenwelt so gut wie abgeschnitten. Ein Banker aus London, der sich dorthin verirrt, fast ertrinkt (eventuell von einem Wal gerettet wurde) und all die verschrobenen, skurrilen Ortsangehörigen kennen und schätzen lernt und sie ihn, spätestens als seine Vorhersagen eintreffen. Der Autor: "Es heißt ja, man brauche drei Dinge für einen gelungenen Roman: eine gute Geschichte, gute Charaktere und einen guten Schreibstil", sagt John Ironmonger. "Aber ich glaube, es gibt noch ein viertes Element: Ich mag Romane, die meinen Horizont erweitern, die mir etwas Tiefgründiges über die Menschheit erzählen und die mich die Welt mit anderen Augen betrachten lassen." Und so ist es bei diesem Roman. Eigentlich eine schön erzählte Geschichte, Cornwell, skurrile Engländer, ein Aussteiger aus der Stadt, etwas Drama, etas Liebe....wäre da nicht das Endzeitszenario, das der Autor glänzend in die Geschichte integriert. Gelungen! Ein Roman zum Weglesen an einem Wochenende. S. Fischer, 480 S., gebunden, EUR 22.- |
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Das Volk der Bäume
Es handelt sich um die Lebenserinnerungen des Arztes und Immunologen Norton Perina (fiktiv, dazu unten aber mehr), der diese im Gefängnis niederschreibt. Als junger Wissenschaftler ist er Teil einer Expedition, der er sich anschließt, um der Langeweile zu entkommen und angelockt durch den Mythos, dass auf einer der Inseln Unsterbliche leben. Durch den nur schwer zu durchdringenden Dschungel abgeschreckt, und auch verwirrt von der Lebensweise der Inselbewohner, ist er doch gleichzeitig fasziniert von deren Ritualen. Diese Faszination gepaart mit Forscherstolz schadet nicht nur den Inseln, sowohl der Vegetation als auch den dort lebenden Menschen, sondern greift auch massiv in sein Leben ein. Die plötzlich mit dem Wohlstand anderer Kontinente konfrontierten Einwohner drängen darauf, dass ihre Kinder im Wohlstand der westlichen Welt aufwachsen dürfen. Perina adoptiert im Laufe der Zeit immer mehr Kinder, und lässt sie bei sich im Haus wohnen, finanziert ihnen Schule und Ausbildung. Die meisten Kinder ordnen sich widerstandslos unter, profitieren von Perinas Freigiebigkeit, aber müssen auch erleben, dass der Forscher die Grenzen unter Berufung und Rechtfertigung der Bräuche v.a. der Sexualmoral des Herkunftslandes der Kinder, immer wieder überschreitet. Er verfängt sich in Fragen von Schuld und Unschuld, hin- und hergerissen zwischen zwei verschiedenen Moralsystemen. Er wird 1997 zu zwei Jahren Haft verurteilt wegen Vergewaltigung eines seiner 43 Adoptivkinder. Im Gefängnis schreibt er seine Lebenserinnerungen. Soweit die Fiktion nun zum realen Vorbild: Das Buch orientiert sich an einer historischen Gestalt, dem Nobelpreisträger für Medizin Daniel Carleton Gajdusek – und einer grossen Frage: "Wenn ein grosser Mann schreckliche Dinge tut, ist er dann noch ein grosser Mann?" Der Mediziner hat durch die Entdeckung von langsamen Erregeren die Grundlage für die Erforschung und das Verstehen vieler Krankheiten (AIDS, der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, Rinderwahn...)gelegt. Forschungsgebiet waren Völker in Mikronesien und auch da ist die Handlung eng an Gajdusek angelehnt, er adoptierte ca. 50 Kinder aus dieser Region. Gajduseks Faszination für die Geschlechtsmoral seines Untersuchungsmilieus wurde ihm zum Verhängnis. Er wurde hochbetagt verhaftet, und wegen sexuellem Mißbrauch an dem von ihm adoptieren Kindern verurteilt, wegen nichtbestehender Fluchtgefahr auf Kaution freigelassen. Die letzten Lebensjahre verbrachte er in Europa, wo er 2008 im Alter von 85 Jahren starb. Lesenswert! Hanser Verlag, 480 S., gebunden, EUR 25.--- |
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Maschinen wie ichvon Ian McEwan
Inhalt:
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Der Zopf meiner Großmuttervon Alina Bronsky
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Die Mauer
Migration, Klimawandel, Brexit – "Die Mauer" – der Roman der Stunde von John Lanchester. In Großbritannien gilt das Gesetz des Stärkeren. Das Land ist von einer hohen Mauer umgeben, die von den Bewohnern um jeden Preis gegen Eindringlinge verteidigt wird. Während in England der Brexit vorbereitet wird, legt Bestsellerautor John Lanchester einen brisanten neuen Roman vor. Handlung: Joseph Kavanagh tritt seinen Dienst auf der Mauer an, die England seit dem großen Wandel umgibt. Er gehört nun zu jener Gruppe von jungen Menschen, die die Mauer unter Einsatz ihres Lebens gegen Eindringlinge verteidigt. Der Preis für ein mögliches Versagen ist hoch. Schaffen es Eindringlinge ins Land, werden die verantwortlichen Verteidiger dem Meer – und somit dem sicheren Tod – übergeben. Das Leben auf der Mauer verlangt Kavanagh einiges ab, doch seine Einheit wird zu seiner Familie, und mit Hifa, einer jungen Frau, fühlt er sich besonders eng verbunden. Gemeinsam absolvieren sie Kampfübungen, die sie auf den Ernstfall vorbereiten sollen. Denn ihre Gegner können jeden Moment angreifen. Und die sind gefährlich, weil sie für ein Leben hinter der Mauer alles aufs Spiel setzen. John Lanchester geht in seinem neuen Roman alle Herausforderungen unserer Zeit an – Flüchtlingsströme, wachsende politische Differenzen und die immer größer werdende Angst in der Bevölkerung – und verwebt diese zu einer hochgradig spannenden Geschichte über Liebe und Vertrauen sowie über den Kampf ums Überleben. (Klett-Cotta) Klett-Cotta, 348 S., gebunden, EUR 24.- |
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Jeder hier nennt mich Frau Bauhaus
Verlagsbeschreibung: Die sechsundzwanzigjährige Ise Frank, Tochter einer großbürgerlichen jüdischen Familie, beginnt im München der frühen 1920er-Jahre eine Karriere als Buchhändlerin und Rezensentin. Ihr Leben erfährt eine neue Wendung, als sie den Architekten und Bauhausgründer Walter Gropius kennenlernt. Heute ist ihr Name vergessen: Doch Ise Frank war weit mehr als die Ehefrau von Walter Gropius und Sekretärin der berühmten Architektur- und Designschule. Als Journalistin und Autorin bestimmte sie den Kurs des Bauhauses entscheidend mit. Vor allem aber stellte sie sicher, dass seine bahnbrechenden Gestaltungs- und Lehrideen in der Nazizeit – und auch danach – nicht in Vergessenheit gerieten. Ise Frank, nur scheinbar Randfigur, tritt in diesem biografischen Roman erstmals in den Mittelpunkt. DuMont, 304 Seiten, mit zahlreichen s/w-Abbildungen, gebunden mit Lesebändchen, bedrucktes Vorsatzpapier, EUR 22.-- |
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Serotonin
Lesenswert, aber wie immer mit den üblichen Kritikpunkten am Autor bzw. seiner männlichen Protagonisten seitens weiblichen Leserinnen, jenseits der 35. Pluspunkt: Der Fokus des Autors und seines Protagonisten verschiebt sich ziemlich schnell hin zu anderen Themen. Handlung (Verlagstext): Als der 46-jährige Protagonist von SEROTONIN, dem neuen Roman des Goncourt-Preisträgers Michel Houellebecq, Bilanz zieht, beschließt er, sich aus seinem Leben zu verabschieden – eine Entscheidung, an der auch das revolutionäre neue Antidepressivum Captorix nichts zu ändern vermag, das ihn in erster Linie seine Libido kostet. Alles löst er auf: Beziehung, Arbeitsverhältnis, Wohnung. Wann hat diese Gegenwart begonnen? In der Erinnerung an die Frauen seines Lebens und im Zusammentreffen mit einem alten Studienfreund, der als Landwirt in einem globalisierten Frankreich ums Überleben kämpft, erkennt er, wann und wo er sich selbst und andere verraten hat. Interessant vor allem die Auseinandersetzung mit den politischen Themen. EU und Agrarsubventionen, Niedergang der Bauern in der Normandie bis hin zum drohenden Untergang eines klassischen Wirtschaftszweigs in unserer Zeit der Weltmärkte und der gesichtslosen EU-Bürokratie. DuMont, 336 S., gebunden EUR 24.-- |
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Große Freiheit
Ein junger Mann auf der Suche nach Abenteuer und Freiheit im St. Pauli der Sechzigerjahre: Bestsellerautor Rocko Schamoni ist zurück! hanserblau, 288 S., EUR 20.-- |
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Die einzige Geschichte
Der Roman stellt die große Frage in den Mittelpunkt: Lieber intensiver lieben und dafür mehr leiden, oder weniger lieben und dafür weniger leiden? Verlagsbeschreibung: "Die erste Liebe hat lebenslange Konsequenzen, aber davon hat Paul im Alter von neunzehn keine Ahnung. Mit neunzehn ist er stolz, dass seine Liebe zur verheirateten, fast 30 Jahre älteren Susan den gesellschaftlichen Konventionen ins Gesicht spuckt. Er ist ganz sicher, in Susan die Frau fürs Leben gefunden zu haben, alles andere ist nebensächlich. Erst mit zunehmendem Alter wird Paul klar, dass die Anforderungen, die diese Liebe an ihn stellt, größer sind, als er es jemals für möglich gehalten hätte. "Die einzige Geschichte" ist ein tief bewegender Roman über die Liebe. Nach "Der Lärm der Zeit" und "Vom Ende einer Geschichte" beweist Bestseller-Autor und Man Booker Prize-Träger Julian Barnes aufs Neue, dass er ein Meister im Ausloten menschlicher Abgründe ist." Kiepenheuer&Witsch, 304 S., gebunden, EUR 22.- |
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Damals
Inhalt: Verlagsbeschreibung: Eine junge Frau bezieht ein winziges Zimmerchen im heruntergekommenen Morningside Heights. Das Jahr ist 1979, und S.H. kommt direkt aus der amerikanischen Provinz; daher ihr Spitzname: "Minnesota". Das wilde New York lockt, und sie, die Schriftstellerin werden will, genießt den Schmutz wie den Glanz, das turbulente Leben wie die Einsamkeit. Alles Neue saugt sie begierig in sich auf. So auch, durch die papierdünnen Wände zur Nachbarwohnung, die oft skurrilen Monologe und gesungenen Mantras ihrer Nachbarin: Lucy Brite, liest sie auf dem Klingelschild. Doch mit der Zeit wünscht sie, sie hätte nicht so genau hingehört. Immer dringlicher werden Lucys Gesänge, immer klagender. Von Misshandlung ist die Rede, von Gefangenschaft, von Kindstod, ja von Mord. Nach und nach wird die Nachbarin zu einer immer schrecklicheren Obsession. Bis eines Nachts ein dramatisches Ereignis in Minnesotas Wohnung Lucy Brite in Person auf den Plan ruft - und nun beginnt ein Geheimnis sich zu lüften... Vierzig Jahre später erzählt die gealterte S.H., inzwischen eine anerkannte Schriftstellerin und Wissenschaftlerin, was davor und danach geschah: erzählt von Frauensolidarität und Männerwahn, von Liebe und Geschlechterkampf, von Gewalt und Versöhnung. Erzählt aber auch vom Mysterium der Zeit, von Erinnerung und Phantasie, von der Art und Weise, wie alles im Leben zu Geschichten wird, erzählt vom Erzählen. Und das mit einer unbändigen Lust daran, die uns wünschen lässt, das Buch wäre nie zu Ende. Rowohlt, 448 S., gebunden EUR 24.- |
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Kaffee und Zigarettenvon Ferdinand von Schirach
Verlagsbeschreibung: Ferdinand von Schirachs neues Buch "Kaffee und Zigaretten" verwebt autobiographische Erzählungen, Aperçus, Notizen und Beobachtungen zu einem erzählerischen Ganzen, in dem sich Privates und Allgemeines berühren, verzahnen und wechselseitig spiegeln. Es geht um prägende Erlebnisse und Begegnungen des Erzählers, um flüchtige Momente des Glücks, um Einsamkeit und Melancholie, um Entwurzelung und die Sehnsucht nach Heimat, um Kunst und Gesellschaft ebenso wie um die großen Lebensthemen Ferdinand von Schirachs, um merkwürdige Rechtsfälle und Begebenheiten, um die Idee des Rechts und die Würde des Menschen, um die Errungenschaften und das Erbe der Aufklärung, das es zu bewahren gilt, und um das, was den Menschen erst eigentlich zum Menschen macht. In dieser Vielschichtigkeit und Bandbreite der erzählerischen Annäherungen und Themen ist "Kaffee und Zigaretten" das persönlichste Buch Ferdinand von Schirachs. Luchterhand, 194 S., gebunden, EUR 20.- |
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Sendbo-o-te
Inhalt, Verlagsbeschreibung: Nach einer Katastrophe hat Japan alle Verbindungen zur Außenwelt gekappt. Yoshiro kümmert sich mit großer Liebe um seinen Urenkel Mumey. Die Kinder in der Zeit werden krank geboren, ihr Leben hängt am seidenen Faden, zugleich sind sie weise und fröhlich, ein Hoffnungsschimmer. Die Uralten leben immer länger. Viele Tiere gibt es nicht mehr, Pflanzen mutieren, auch die Menschen. Als Student war Yoshiro mit einer Frau aus Deutschland befreundet. Manchmal stellt er sich vor zu reisen, fragt sich, wie es den Urenkeln der Frau geht, was sie essen, ob sich die Umwelt in Europa auch so stark verändert hat. Als der Alltag schwieriger wird, versucht eine geheime Organisation, ausgewählte Kinder als "Sendboten" ins Ausland zu schmuggeln – zu Forschungszwecken. Was wird aus dem liebenswerten Mumey? s. auch das Gespräch von Denis Scheck mit der Autorin: konkursbuch Verlag, 200 S., Klappenbroschur, EUR 12,90 |
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Nichts weniger als ein Wunder
Vom preisgekrönten Autor des Weltbestsellers "Die Bücherdiebin". Kurzvita: Der Bestsellerautor Markus Zusak hat sechs Romane geschrieben, darunter "Die Bücherdiebin" und "Der Joker". Seine von Publikum und Presse gleichermaßen gefeierten Bücher sind in mehr als vierzig Sprachen übersetzt. Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Sydney. Mir persönlich hat der "Joker" sehr gut gefallen. Ich habe ihn auch mehrfach für Jugendliche, v.a. männliche Jugendliche empfohlen und immer ein postitives Feedback erhalten. |