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            Doppelleben
             
            von Alain Claude Sulzer  
             
            Ein fiktional erzählter biographischer Roman über die  letzten Jahre der Brüder Goncourt und das Doppelleben ihrer  Haushälterin, inmitten von Glanz und Elend im Paris zu Zeiten Napoleons  III. Vor diesem Hintergrund durchaus interessant.  
             
            Inhalt, Verlagsbeschreibung: 
             
            Der Roman nimmt uns mit zu Jules und Edmond de Goncourt, die  alles teilten: das Haus, die Gedanken, die Arbeit, die Geliebte. Zu  zweit gingen sie zum Treffen mit Flaubert, Zola und anderen Künstlern  ins Palais der Cousine des Kaisers, in Ausstellungen und zu  Restaurantbesuchen mit Freunden und Bekannten. Und danach lästerten sie  ab über alle, die sie getroffen hatten, im geheimen Tagebuch, das sie  gemeinsam führten. Berühmt-berüchtigt waren sie für ihren Blick, dem  angeblich nichts entging, und ihre spitze Feder, die alles notierte. Bis  Jules unheilbar erkrankte … 
            Und der Roman nimmt uns mit in die Gegenwelt: zu Rose,  ihrer Haushälterin, die zum Hausstand gehört wie ein Möbelstück. Die  unbemerkt von den Brüdern existenzielle Dramen durchlebt, sich  hoffnungslos in den Falschen verliebt und von ihm schamlos ausgenutzt  wird, die ein Kind austrägt, ohne dass die Brüder es bemerken, es  gebiert, liebt und später auch verliert; die Trinkerin wird und ihre  Dienstherrn hintergeht und bestiehlt, ohne dass diese es merken. Bis sie  stirbt und den Brüdern ein Licht aufgeht … zwei Lebensläufe, die  grundsätzlich anders kaum sein könnten. 
             
            Galiani Berlin, 304 S., EUR 23.-- 
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