Als die Welt zerbrach
Als die Welt zerbrach
John Boyne ist ein großartiger Autor, deshalb gelingt es ihm auch so gut, Spannungsbögen aufzubauen und einen bis zum Schluss in seinen Bann zu ziehen. Das birgt die Gefahr in sich, wie z.B. hier in diesem Roman geschehen, manchmal über die Stränge zu schlagen. Als hätte die zentrale Frage von Schuld und Unschuld nicht ausgereicht, es kommen zum wirklichen tragischen Geschehen noch hinzu: eine grenzenlose Naivität der nach Frankreich geflüchteten Mittäterinnen, Zufälle, die unglaubwürdig erscheinen, dann in der Gegenwart der erzählten Zeit, ein Mann der seine Frau und seinen Sohn unterjocht und schlägt, Erben, die ihre Mütter aus Profitstreben möglichst schnell in ein Altersheim verfrachten wollen, Erpressung, Verschwörung und ein Todesfall... Langweilig wird der Roman nie! Inhalt, Verlagsbeschreibung: 1946. Drei Jahre nach dem katastrophalen Ereignis, das ihre Familie zerriss, fliehen eine Mutter und ihre Tochter von Polen nach Paris. Blind vor Sorge und Schuldgefühlen ahnen sie nicht, wie schwer es ist, der Vergangenheit zu entkommen. Fast achtzig Jahre später führt Gretel Fernsby in ihrem Londoner Villenviertel ein ruhiges Leben, Welten entfernt von der traumatischen Kindheit. Als eine junge Familie in die Wohnung unter ihr zieht, hofft sie, dass die eingespielte Hausgemeinschaft nicht aus dem Gleichgewicht gerät. Doch der neunjährige Henry weckt Erinnerungen, denen sie sich nicht stellen will. Gretel steht plötzlich vor der Wahl zwischen ihrer eigenen und Henrys Sicherheit. Gewinnt die Verantwortung, oder macht sie sich mitschuldig, wie damals? Wenn sie jetzt eingreift, riskiert sie, Geheimnisse preiszugeben, die sie ein Leben lang gehütet hat … |