Frühjahr 2020
![]() |
Serpentinen
Wieder erstaunlich, wie er Schicht für Schicht die Widersprüche seiner Protagonisten aufzeigt. Davon lebt auch dieses Buch. Kein leichtes Buch, denn es hat den Suizid diesesmal gleich mehrer männlicher Familienmitglieder zum Thema und die Angst des Vaters der nächste in der Reihe zu sein. Herauszustellen ist, dass der Protagonist (wie auch der Autor) aus der schwäbischen Provinz stammt, sich aber von dieser immer distanzieren mußte. Er unternimmt alles, um im akademischen Milieu nicht durch seine Herkunft aufzufallen. Inzwischen ist er selbst Vater und muss sich seiner Herkunft und dem Familienschicksal stellen, denn er will seinem Sohn das Traumata ersparen, dass ihn sein Leben lang begleitet hat. Vater und Sohn begeben sich auf Wanderfahrt in die alte Heimat. Sie fahren auf die Schwäbische Alb, rauf und runter, denn sein Sohn liebt die Serpentinen. Ein Vater unterwegs mit seinem Sohn. Ihre Reise führt zurück in das Hügelland, aus dem der Vater stammt, zu den Schauplätzen seiner Kindheit. Da ist das Geburtshaus, dort die elterliche Hochzeitskirche, hier der Friedhof, auf dem der Freund Frieder begraben liegt. Ständiger Reisebegleiter ist das Schicksal der männlichen Vorfahren, die sich allesamt das Leben nahmen: "Urgroßvater, Großvater, Vater. Ertränkt, erschossen, erhängt." Der Vater muss erkennen, dass sein Wegzug, seine Bildung und sein Aufstieg keine Erlösung gebracht haben. Bov Bjerg gehört zu den wichtigsten Schriftstellern der deutschen Gegenwart. Nach dem Bestseller „Auerhaus“ legt er nun seinen neuen Roman vor. Genau, mutig und lang nachwirkend erzählt er vom Kampf eines Vaters gegen die Dämonen der Vergangenheit. Nur wenn er seinen Sohn so liebt, wie er selbst nie geliebt wurde, kann die Reise der beiden glücken. Claasen Verlag, 272 S., Hardcover mit Schutzumschlag, EUR 22.-- |
|
![]() |
Aus und davon
Die Tatsache, dass er zum großen Teil wieder in Stuttgart spielt, macht ihn zusätzlich für alle die in Stuttgart leben oder Stuttgart kennen attraktiv. Interessant fand ich, da ich ähnliche Erfahrungen als Kind gemacht habe, die Schilderungen des pietistischen Milieus im Schwabenland. Auch die historischen Wurzeln. zum Inhalt: Elisabeth zieht kurzfristig bei Ihrer Tochter in einer Mietwohnung am Stuttgarter Ostendplatz ein, um deren zwei Kinder zu versorgen. Ihre Tochter Cornelia braucht nach der Trennung von ihrem Mann dringend eine Auszeit und nutzt diese, um in den USA, in Pennsylvania, nach den Spuren einer ausgewanderten Vorfahrin zu suchen. Elisabeth ist leicht überfordert, kämpft sie doch mit dem Ende ihrer langjährigen Ehe. Musste sie bis vor kurzem ihren Mann nach einem Schlaganfall pflegen, will der jetzt nach der Reha ein anderes Leben weiterleben, ohne sie, denn schließlich ist er jetzt auch ein anderer Mensch. Während Cornelia in Pennsylvania ist, wird in Einschüben die Geschichte der Auswanderin "Trude bzw. Trudele" erzählt. Ein gelungener FamilienromanSuhrkamp, 308 S., gebunden EUR 24.--- |
|
![]() |
Das wirkliche Leben
Es beginnt ganz harmlos - eigentlich, denn man spürt von Anfang, das nichts harmlos ist. Man berauscht sich an den genauen Beobachtungen der Gefühlswelt zweier innig miteinander verbundener Geschwister, einer Schrottplatz- Spielplatzidylle, dem kindlichen Spiel und der Nähe, während aber im Hintergrund das "Tier" schon seine Zähne fletscht. Zuerst gibt es da dieses Jagdtrophäenzimmer des Vaters, dessen Aura einen erschaudern lässt. Dann ein Ereignis, dass die Scheinbaridylle im farblosen Wohnviertel erschüttert und eine jähe Zäsur der bisher mühsam aufrechterhaltenen Fassade unnerhalb der Familie greifbar macht. Es entlarft das vergebliche Bemühen der Geschwister durch ihre Innnigkeit dem äußeren Schrecken etwas entgegenzusetzen, als das was es ist, ein Versuch, das Offensichtlichen, die (männliche) Gewalt, die man als Leser*in auch von Anfang an zwischen den Zeilen spürt. In der weiteren Folge der Erzählung breitet sich dieses böse Tier, die Gewalt personalisiert durch eine ausgestopfte Hyäne, immer mehr aus. Der Bruder, Gilles, zum Zeitpunkt des traumatischen Ereignisses, erst sechs Jahre alt, ist nicht mehr er selbst, seine Schwester sieht die Schatten die sich immer mehr in ihm ausbreiten und hat nur ein Ziel: Sie muss in die Vergangenheit reisen um das Ereignis rückgängig zu machen, in kindlicher Naivität, sie ist zehn Jahre alt, und der Energie einer Verzweifelten widmet sie den ganzen Sommer der Entwicklung einer Zeitmaschine. Im Erkennen der Unmöglichkeit ihres Ansinnens passieren zwei Dinge, zum einen endet damit abrupt ihre Kindheit, zum anderen, entdeckt sie ihre Leidenschaft für Naturwissenschaften, vor allem für die Quantenphysik. Mehrere Bezugspersonen erwecken beim Lesen die Hoffnung, dass sich das Leben der Heldin doch noch zum Besseren wendet, doch es gibt keine Hoffnung, außer der Hoffnung selbst eine Kraft zu entwickeln sich aus der Situation zu befreien, die Opferrolle selbst zu verlassen. Zur Handlung selbst will ich nichts Näheres schreiben - auch wenn ich fast platze, so viel Wut hatte ich beim Lesen. Einzelne Szenen sind aber so heftig, dass ich auch warnen muss. Ich werde einige Bilder lange Zeit in mir tragen. dtv, 239 S., EUR 18.- |
|
![]() |
Middle England
Der Roman läßt die Jahre vor dem Brexit in England naherücken, von 2010 bis 2017. (In den Erinnerungen der handelnden Personen auch die Zeit davor). Man wird wieder an Dinge erinnert, die fast schon Geschichte sind, dabei haben sie sich erst vor drei Jahren abgespielt und ihre die Folgen sind erst erahnbar. Folgen für Großbritannien und Folgen für Europa, wie wir es uns so nie vorstellen wollten. Anhand der handelnden Personen zeigt der Autor wie zerrissen das Land war und ist - lässt einen teilhaben an den Geschichten der Menschen, die den unversöhnlich einander gegenüberstehenden Parteien angehören. Die jungen Intellektuellen aus London, Dozenten, Schriftsteller, Verleger auf der einen Seite und die Menschen, die Ihren Lebenstandard bedroht sahen und sehen, die die einzige Chance in einem GB first, sahen und sehen, die Einwanderer als Bedrohung empfanden und empfinden und die immer noch der herausragenden Rolle Großbritanniens in Europa und der Welt nachtrauern. Exemplarisch Sophie und ihre Familie auf der einen Seite, der Mann den sie heiratet, weil sie von den intellektuellen Männern genug hat, Ian, und seine Familie und Freunde, auf der anderen Seite. Und doch schafft es der Autor jenseits der schwarz-weiß Klischees zu bleiben, meistens jedenfalls. Verlagsbeschreibung: Der Brexit spaltet die britische Gesellschaft und ganz Europa – Coes klug-ironische Komödie zeigt, wie es dazu kommen konnte. |
|
![]() |
Leben verboten!
Beim Suchen nach mehr Informationen zur Autorin, Maria Lazar, bin ich auf umfangreiche Informationen zu diesem verschollenen Werk und der Autorin gestossen, die ich so einfach durch Verlinken zur Verlagsseite weitergeben möchte - da ist einfach alles gesagt. Bleibt mir nur übrig auch meine absolute Leseempfehlung für das Buch abzugeben. |
|
![]() |
Der Freund
Roman Verlagsbeschreibung: Eine Frau, die um ihren Freund trauert, ein riesiger Hund – und die berührende Geschichte ihres gemeinsamen Wegs zurück ins Leben |
|
![]() |
Heaven, My Home
Inhaltsbeschreibung: Wie im Band HEAVEN, MY HOME geht es auch in diesem Buch um ein Hassverbrechen. In Marion County soll ein Mord von einem Afroamerikaner an einem weißen Kind begangen worden sein. Texas Ranger Darren Mathews ist auf der Suche nach dem 9-jährigen Levi King, der allein in der Dunkelheit des riesigen Caddo-Sees in einem Boot verschwunden ist. Zuletzt hat ihn Leroy Page gesehen, ein Afroamerikaner, der hilflos mitansehen musste, wie sich auf seinem verpachteten Land ein Trailer Park mitsamt Anhänger der rassistischen Bruderschaft ABT ansiedelte. Sie haben ihn nicht nur bedroht, sein Haus mit rassistischen Sprüchen verunstaltet, sie unterstellen ihm auch, den Jungen getötet zu haben. |
|
weiterer Titel der preisgekrönten Autorin: | ![]() |
|
![]() |
50
von Hideo Yokoyama Ich bin ein großer Fan von spannenden (Krimi)Romanen die die Schwächen einer Gesellschaft, einer Kultur, einer Zeitepoche offenlegen. Meine letzte Entdeckung waren die Krimis aus dem polaris Verlag, jetzt bin ich wieder zurückgekehrt zu japanischen Romanen. Und da zu Hideo Yokohama dessen letzten Titel "64" ich ebenfalls gelesen habe. Den fand ich auch gut, allerdings zog er sich etwas in die Länge, was man von diesem Titel nicht sagen kann. Verlagsbeschreibung: Der 49-jährige Sochiro Kaji genießt als vorbildlicher Polizist einen tadellosen Ruf – bis er sich eines Tages vor seine Kollegen stellt und berichtet, seine Frau getötet zu haben. Im anschließenden Verhör gibt er an, dass seine Frau an Alzheimer erkrankt war und ihn gebeten habe, ihr Leben zu beenden. Der Fall scheint aufgeklärt, doch Kriminalkommissar Kazumasa Shiki findet keine Ruhe. Als er auf eigene Faust weiterermittelt, stößt er in der Wohnung von Sochiro auf eine geheimnisvolle Kalligrafie mit dem Text: "50 Jahre – ein Leben". In Shiki keimt der Verdacht, dass Sochiro sich mit fünfzig das Leben nehmen wollte. Shiki beschließt, das Rätsel um jeden Preis zu lösen – und taucht immer tiefer ein in die dunkle Geschichte eines Ehepaares, für das der Tod keine Sache des Zufalls war. Atrium Verlag, gebunden 347 S., sehr schön gestaltet, EUR 22.-- |
|
weitere Titel des Autors: | ![]() |
![]() |
![]() |
Der Klavierstimmer Ihrer Majestät
Ach, kann der Autor schreiben! ich habe mit Edgar gezaudert den Auftrag anzunehmen die lange Reise nach Birma zu wagen, um ein Klavier zu stimmen. Habe mit ihm zusammen die Überfahrt erlebt und war voller Vorfreude und Erwartung hinsichtlich des geheimnisvollen Arztes auf dessen Wunsch hin, er unterwegs war. Die Spannung stieg immer höher, wie wohl dieser kunstsinnige Mensch mit militärischer Ausbildung und taktischem Verhandlungsgeschick ihn empfangen wird. Was ist er für ein Mensch, welche Gespräche entwickeln sich,....So schön und ausführlich der Weg war, am Ziel angelangt, begreift die Leserin, der Leser, dass nicht der Arzt, bzw. der verstimmte, auf dem Transport beschädigte Flügel des Arztes im Vordergrund des Romanes steht, oder die militärischen Verwicklungen, sondern wie Edgar durch die Erlebnisse gewinnt, sich selbst näher kommt und sich von der alten Welt und seiner alten Identität immer weiter entfernt. Ein Buch das nachhallt, wenn ich auch gerne noch tiefer in die Geschichte dieser beiden Männer eingetaucht wäre. Es bleibt doch ziemlich viel offen, was aber auch wieder seinen Reiz hat. Mir hätte eine Prise mehr "englischer Patient" noch gut gefallen. Aber ein Buch mit weniger als 500 Seiten hat es bei mir auch schwer (!) Inhalt: London 1887: Die britischen Kolonialherren in Afrika und Asien stehen auf der Höhe ihrer Macht. Doch von den Gewaltverbrechen in der Ferne bekommt der Klavierstimmer Edgar Drake nur wenig mit, er hat Großbritannien noch nie verlassen - bis sein beschauliches Leben plötzlich komplett auf den Kopf gestellt wird: Wieso schickt ihn das britische Kriegsministerium in den umkämpften Dschungel von Birma, um einen Flügel zu reparieren? Der Flügel gehört dem dort stationierten Militärarzt Anthony Carrol, der das Instrument einsetzt, um über die Kraft der Musik einen friedlichen Dialog mit den Einheimischen zu führen. Der Brutalität des Krieges auf diese Weise zu trotzten, beeindruckt Drake, er nimmt den Auftrag an. Und tatsächlich verfällt er Birma. Ihn fesseln die exotische Landschaft die fremden Bräuchen, die Menschen... Selbst als die Arbeiten am Flügel längst vollzogen sind, schafft er es nicht sich von dieser faszinierenden Welt zu lösen - mit fatalen Folgen. |
|
![]() |
Das Gewicht der Worte
Hinter dem Pseudonym "Pascal Mercier" steckt der Schweizer Philosoph Peter Bieri, seine Romane veröffentlicht er unter dem Namen Pascal Mercier. Gelesen habe ich damals, wie wohl viele, den "Nachtzug nach Lissabon", von den anderen Titeln habe ich noch positiv die "Lea" im Kopf. Der vorliegende Roman wurde von den Rezensent*innen verrissen. Ich kann es zum Teil nachvollziehen, denn er mutet altmodisch an, der Protagonist lebt in einer realitätsfernen Bildungsblase, seine Ambitionen und Ziele im Leben fallen aus der Zeit, aber gerade deshalb habe ich die Geschichte zur Abwechslung auch mal wieder gerne gelesen. Der Titel "Gewicht der Worte" hat leider nicht gehalten, was er versprochen hat, lesbar ist das Buch allemal. Verlagsbeschreibung: „Jetzt, da er wieder eine Zukunft hatte, wollte er verschwenderisch mit seiner Zeit umgehen.“ – Der neue Roman von Pascal Mercier, dem Autor des Bestsellers „Nachtzug nach Lissabon. Seit seiner Kindheit ist Simon Leyland von Sprachen fasziniert. Gegen den Willen seiner Eltern wird er Übersetzer und verfolgt unbeirrt das Ziel, alle Sprachen zu lernen, die rund um das Mittelmeer gesprochen werden. Von London folgt er seiner Frau Livia nach Triest, wo sie einen Verlag geerbt hat. In der Stadt bedeutender Literaten glaubt er den idealen Ort für seine Arbeit gefunden zu haben – bis ihn ein ärztlicher Irrtum aus der Bahn wirft. Doch dann erweist sich die vermeintliche Katastrophe als Wendepunkt, an dem er sein Leben noch einmal völlig neu einrichten kann... Hanser, 576 S., gebunden EUR 26.-- |
|
weitere Titel des Autors als Romancier: |
|
|
![]() |
Long Bright River
Einst waren sie unzertrennlich, seit fünf Jahren sprechen sie nicht mehr miteinander, doch die eine wacht insgeheim über die andere. Jetzt aber ist die Lage bedrohlich geworden: Mickey, Streifenpolizistin in Philadelphia, findet ihre drogenabhängige Schwester Kacey nicht mehr auf den Straßen der Blocks, die sie kontrolliert und auf denen Kacey für ihren Konsum anschaffen geht. Gleichzeitig erschüttert eine Reihe von Morden an jungen Prostituierten die von Perspektivlosigkeit und Drogenmissbrauch geplagte Stadt. In ihrem enorm spannenden Roman erzählt Liz Moore die Familiengeschichte von Mickey und Kacey und deren Entfremdung parallel zur Geschichte der Jagd nach einem Frauenmörder, die auch Mickey in große Gefahr bringt. Zugleich entwirft Liz Moore in diesem großen Roman das umwerfend authentische Porträt einer Stadt und einer Gesellschaft in der Krise. C.H. Beck, 413 S., EUR 24.-- |
|
![]() |
Das Haus der Frauen
Verlagsbeschreibung: In Paris steht ein Haus, das allen Frauen dieser Welt Zuflucht bietet. Auch der erfolgreichen Anwältin Solène, die nach einem Zusammenbruch ihr Leben in Frage stellt. Im "Haus der Frauen" schreibt sie nun im Auftrag der Bewohnerinnen Briefe - an die Ausländerbehörde, den zurückgelassenen Sohn in Guinea, den Geliebten - und erfährt das Glück des Zusammenhalts und die Magie dieses Hauses. Weil Solène anderen hilft, hat ihr Leben wieder einen Sinn. Doch wer war die Frau, die vor hundert Jahren allen Widerständen zum Trotz diesen Schutzort schuf? Solène beschließt, die Geschichte der Begründerin Blanche Peyron aufzuschreiben. Ein ergreifender Roman über mutige Frauen und ein Plädoyer für mehr Solidarität. Fischerverlage, 256 S., gebunden, EUR 20.-- |
|
auch von der Autorin: | Der Zopf | |
![]() |
Mein Favorit für den Leipziger Buchpreis - und schon wieder hat Ingo Schulze ihn nicht bekommen! Ich habe den Roman aber sehr gern gelesen. Welch Sprache, welch Erzähltalent (weiß man spätestens seit seinem letzten Roman Peter Holtz) und: welch eigenartige, faszinierende Konstruktion! Jurybeschreibung: Ingo Schulze: Die rechtschaffenen Mörder. Wie wird ein aufrechter Büchermensch zum Reaktionär – oder zum Revoluzzer? Dieser Frage geht Ingo Schulze in seinem neuen Roman nach. Norbert Paulini ist ein hoch geachteter Dresdner Antiquar; bei ihm finden Bücherliebhaber Schätze und Gleichgesinnte. Auch in den neuen Zeiten, als die Kunden ausbleiben, versucht er, seine Position zu behaupten. Doch plötzlich steht ein aufbrausender, unversöhnlicher Paulini vor uns, der beschuldigt wird, an fremdenfeindlichen Ausschreitungen beteiligt zu sein. Die Geschichte nimmt eine virtuose Volte: Ist Paulini ein Reaktionär oder ein Revolutionär, eine tragische Figur oder ein Mörder? Fischer Verlag, 320 S., gebunden, EUR 21.-- |
|
![]() |
Das war mein Platz 2 bei den Nominierungen für Leipzig 2020. Sehr außergewöhnliche Geschichte! Jurybeschreibung: Verena Güntner: Power. Die junge selbstbewusste Kerze lebt in einem von Wald und Feldern umgebenen Dorf, das kaum mehr zweihundert Bewohner*innen zählt. Kerze verteidigt ihr Dorf gegen den Schwund, sie ist hier fest verwurzelt. Als eines Tages Power, der Hund ihrer Nachbarin Hitschke, verschwindet, verspricht Kerze, ihn wiederzufinden. Ihrer Suche schließen sich nach und nach immer mehr Kinder an. Als diese schließlich im Wald verschwinden, erklärt die Dorfgemeinschaft den Ausnahmezustand. Verena Güntner erzählt in ihrem Roman die Geschichte einer Radikalisierung und davon, was mit einer Gemeinschaft geschieht, die den Kontakt zu ihren Kindern verliert. DuMont, 254 S., gebunden EUR 22.-- |