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Der Club

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Der Club

 

von Takis Würger

 Was für eine literarische Leistung!

Wie schafft man es auf so reduziertem Raum - der Roman hat gerade mal 240 S., so intensiv, detailliert auf den Punkt zu erzählen, noch dazu aus verschiedenen Perspektiven. Einfach nur genial! Besonders hervorzuheben ist sein, eigentlich typisch englischer Humor, wie ich ihn nur in den besten Romanen von Ian McEwan bisher erlebt habe. Kurz, prägnant witzig und böse. Da merkt man doch, dass der Autor einige Zeit in England studiert und gelebt hat.

Genauso stark wie die Art seines Schreibens, ist die Handlung seines Romans. Auch wenn uns die beschriebene Welt der Eliteclubs in den ehrwürdigen Universitätsstädten Englands fern ist schafft es der Autor einen ganz in das Geschehen mithineinzuziehen, bzw. gerade das ist seine Kunst.

Zur Handlung:

Die Hauptperson Hans Stichler lebt mit den Eltern zurückgezogen in einem Haus im Wald. Als beide in Ausübung ihres Amtes als fürsorgendes Elternteil sterben, kommt Hans zuerst in einem Kloster unter, dann vermittelt ihm seine einzige Verwandte, eine Halbschwester seiner Mutter ein Stipendium für die Universität in Cambridge. Als Gegenleistung soll er sich dort in den legendären Pitt Club einschleichen um ein Verbrechen aufzuklären. Schon bald befindet er sich in einem Spinnennetz von Lügen und Intrigen, der Alt- und Neureichen, der Arroganten und Traditionalisten.

Absolut interessant zu lesen. Ein ganz kleiner Minuspunkt: Obwohl es sich schon sehr früh andeutet, worum es sich bei dem aufzuklärenden Verbrechen handelt, ist man doch, aufgrund der hohen Erwartungen an den Erzähler fast enttäuscht darüber, dass man nicht noch überrascht wird. Das Ende ist dann doch vorhersehbar.

Kein & Aber, 224 S., EUR 22.- als Taschenbuch EUR 14.--

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