Wellness

von Nathan Hill

Eine große amerikanische Erzählung aus den 90ern.

Ich habe den ersten Roman des Autors „Geister“ sehr gerne gelesen. Der zweite Roman hat jetzt sehr lange auf sich warten lassen und ich wurde nicht enttäuscht. Ich gebe zu, dass er Längen hat: die 736 Seiten Erzählung, die den Fokus auf die Entwicklung einer Paarbeziehung über einen längeren Zeitraum richtet, ist natürlich eine erzähltechnische Herausforderung. Es ist erstaunlich, wie es der Autor schafft, dass man förmlich mit den Protagonisten Tisch, Bett und Bekannte teilt. Vielleicht aufgrund des hohen Identifikationspotentials, weil man Parallelen zum eigenen Leben, oder Leben von Menschen, die man kennt, ziehen kann. Umso größer ist dann aber auch die Aufgabe des Autors, Alltägliches so zu erzählen, dass die Lesenden mitgenommen werden. Und das ist ihm sehr gut gelungen. Ein schönes Lesewochenende war bei mir das Resultat.

Verlagsbeschreibung, Inhalt:

Lieben in modernen Zeiten – kühn, bewegend, klug
Als Jack and Elizabeth 1993 ein Paar werden, spricht alles gegen sie. Doch der junge Fotograf mit den bäuerlichen Wurzeln und die Psychologiestudentin aus gutem Hause heiraten – und erleben in der vibrierenden Kunstszene Chicagos aufregende erste Jahre. Doch nicht alles läuft glatt. Inmitten von Achtsamkeitsseminaren, polyamourösen Bekanntschaften und schrillen Immobilienträumen droht ihre Ehe zu scheitern. Und schließlich müssen sich diese nicht mehr ganz so jungen Träumer den Dämonen ihrer Vergangenheit stellen, wenn sie nicht das Wertvollste verlieren wollen: einander. Von den Absurditäten moderner Technologie bis zur perfekten Kindererziehung legt Nathan Hill unser Leben bloß und stößt auf tiefe Wahrheiten über Liebe, Intimität und Nähe.

John Irving über Nathan Hill: „Der beste neue literarische Autor in Amerika.“ John Irving

Piper Verlag, 736 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag., EUR 28,00