Ich bin Anna
Ich bin Anna
Tief in ihrem Inneren strebt Anna Freud nach Unabhängigkeit vom schier übermächtigen Vater. Als Nesthäkchen lebt sie noch immer daheim, als der Erste Weltkrieg die Menschen blind macht. So etwa einen von Sigmund Freuds wenigen Patienten: Ludwig Stadlober kann nach einem Senfgasangriff nicht mehr sehen und sucht Hilfe beim berühmten Analytiker. Hinter seinem Rücken trifft sich Anna mit dem unsicheren Mann. Behutsam erkunden beide die eigenen Bedürfnisse. Doch zunehmend machen sich bei Anna verdrängte Triebe bemerkbar, sodass das Unglaubliche geschieht: Sigmund Freud nimmt die eigene Tochter in Therapie. Zwanzig Jahre später. Die Nazis marschieren 1938 in Österreich ein. Anna und Stadlober begegnen sich erneut, und plötzlich geht es um das Überleben der Familie Freud. – Virtuos erzählt Tom Saller die Geschichte einer therapeutischen Dreiecksbeziehung, der Entdeckung des Todestriebes und der Selbstbehauptung von Anna Freud. »Ich bin nicht nur Romancier, sondern auch Psychiater und Tiefenpsychologe. Nun habe ich einen Roman über Anna Freud geschrieben. Was geschah 1917/1918, als sich Freuds jüngste Tochter auf die Couch des schier übermächtigen Vaters legte? Wie konnte sie die werden, die sie war?« Tom Saller Kanon Verlag Berlin GmbH, 256 Seiten, Gebunden mit SU, € 24,00 |