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Onigiri
von Yuko Kuhn
Fast wäre mir dieser Titel entgangen, das hängt vor allem mit dem Erscheinungstermin, 22. Juli 2025, zusammen. Ich bin froh, dass er mir jetzt aufgefallen ist. Ein zartes, empfindsames Buch über Mutter-Tochter, Mutter-Großmutter, Tochter-Großmutter-Beziehungen und nicht zuletzt ein Buch über die Suche nach kultureller Identität von Menschen, die in sehr gegensätzlichen Welten aufwachsen.
Verlagsbeschreibung:
Bei Akis deutschen Großeltern liegt das Besteck schwer und silbern in grünem Samt, zu Hause bei ihrer Mutter gibt es ein Sammelsurium aus Stäbchen und jeden Tag Misosuppe mit den Algen, die Yasuko aus Japan schikct. Nie haben sich diese Welten wirlich berührt und jetzt, da Akis Mutter die Fäden ihres Lebens entgleiten, ist es an Aki, die losen Enden zusammenzubringen - sie reist mit ihr noch einmal nach Japan.
Verlagsbeschreibung, Inhalt:
Als Aki erfährt, dass ihre Großmutter gestorben ist, bucht sie zwei Flüge. Ein letztes Mal will sie ihre Mutter zu ihrer Familie in Japan bringen, auch wenn sie weiß, wie riskant es ist, einen dementen Menschen aus der gewohnten Umgebung zu reißen. Und wirklich hat sie Keiko noch nie so verloren erlebt wie in der ersten Nacht im Hotel. Doch dann sitzen sie beim Essen im alten Elternhaus, und plötzlich spricht sie, die so still geworden ist, fröhlich und klar für sich selbst. Erst auf dieser Reise erkennt Aki in ihrer Mutter die mutige und lebenshungrige Frau, die sie einmal war, bevor sich in Deutschland diese große, für Aki so bedrohliche Müdigkeit über sie legte. Mit sanfter Klarheit lässt Yuko Kuhn die faszinierende Geschichte einer deutsch-japanischen Familie entstehen, die zwischen den Kulturen verloren geht und sich neu findet.
Eine deutsch-japanische Familiengeschichte, wie man sie noch nicht gelesen hat. »Zum Heulen schön.« (Doris Dörrie)
Erscheinungsdatum: 22.07.2025
Hanser Verlag, 208 Seiten, EUR 23.--
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