Literatur
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Krusovon Lutz Seiler Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2014 Inselabenteuer und Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft: Kruso, der erste, lang erwartete Roman von Lutz Seiler, schlägt einen Bogen vom Sommer 89 bis in die Gegenwart. Die einzigartige Recherche, die diesem Buch zugrunde liegt, folgt den Spuren jener Menschen, die bei ihrer Flucht über die Ostsee verschollen sind, und führt uns dabei bis nach Kopenhagen, in die Katakomben der dänischen Staatspolizei. Suhrkamp, 448 S., gebunden EUR 22,95 |
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Wir haben Raketen geangelt
von Karen Köhler Auch für Leserinnen und Leser, die sonst keine Erzählungen lesen, z.B. für mich. Die erste Erzählung mit dem Hintergrund Krankenhaus, Krebs und Sterben hat mich zuerst abgeschreckt, zu viel schon gelesen, doch ich wurde angenehm überrascht. Und schon bei der zweiten Erzählung war ich vollständig überzeugt und kann Elke Heidenreich uneingeschränkt zustimmen: "Auf Geschichten wie diejenigen von Karen Köhler haben wir lange gewartet: Sie sind unsentimental, witzig, dabei grundernst." Exemplarisch die zweite Erzählung: Eine junge Frau sitzt mittellos und nahezu dehydriert vor einer Tankstelle im Death Valley, als plötzlich ein Indianer vor ihr steht und ihr das Leben retten will, glaubt sie zu phantasieren. Doch das Universum setzt sich nach seinen eigenen Regeln wieder zusammen. Schon bald teilen sich die beiden einen Doppelwhopper, gehen gemeinsam ins Casino und stranden schließlich in einem dieser schäbigen Motels, die es eigentlich nur im Film gibt. Als Einschübe zeigen fragmentartig Szenen aus der Vergangenheit der Protagonistin, dass alles im Leben irgendwie zusammengehört. Karen Köhlers Erzählungen sind getragen von einer fröhlichen Melancholie und einer dramatischen Leichtigkeit. Ihre Figuren sind wahre Meisterinnen im Überleben. Hanser Verlag, 240 S., gebunden EUR 19,90 |
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Wunderlich fährt nach Norden
Der neue Roman von Marion Brasch nach "Ab jetzt ist Ruhe". Was ist Wirklichkeit, was Schein - und ist es nicht egal, s lange es für den den es betrifft Sinn macht!? "»Wunderlich war der unglücklichste Mensch, den er kannte". Als Marie ihn verlässt, versinkt er in Selbstmitleid. Doch schon bald schubst ihn eine anonyme SMS zurück ins Leben, und Wunderlich tritt eine Reise an. Eine Reise, die vieles verändert und bei der nicht alles mit rechten Dingen zugeht. "Wunderlich fährt nach Norden" ist die Geschichte eines Mannes, der Entscheidungen scheut und sich dem Zufall überlässt. Auf seiner Fahrt wird Wunderlich zum Abenteurer. Doch vor allem entdeckt er, was er vergessen wollte, und findet, was er nicht gesucht hat. Dieser Roman ist eine Liebeserklärung an die sonderbaren Momente des Lebens – leicht, komisch, skurril und berührend.
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Ein so junger Hund
von Modiano, Patrick Der Frühling der Erinnerung Paris im Frühling 1992: Der Erzähler stößt auf ein altes Foto, und seine Erinnerung setzt sich in Gang. Das Bild stammt von Francis Jansen, dem Fotografen mit der Rolleiflex, der bald darauf für immer verschwand. Das war 1964, es war Frühling in Paris, und der Erzähler ein so junger Hund. weitere Titel:
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Der Horizont
Zwei Verlorene, die sich finden und wieder verlieren - ein Roman über Zeit und Erinnerung von Nobelpreisträger Patrick Modiano Hanser, 176 S., gebunden EUR 17,90
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Bilder deiner großen Liebe
von Wolfgang Herrndorf
Rowohlt, 144 S., EUR 16,96
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Pfaueninsel
Die Pfaueninsel in der Havel ist ein künstliches Paradies. In seinem opulenten, kundigen und anrührenden Roman erzählt Thomas Hettche von dessen Blüte, Reife und Verfall aus der Perspektive des kleinwüchsigen Schlossfräuleins Marie, in deren Lebenslauf sich die Geschichte eines ganzen Jahrhunderts verdichtet. Es mutet an wie ein modernes Märchen, denn es beginnt mit einer Königin, die einen Zwerg trifft und sich fürchterlich erschrickt. Kaum acht Wochen nach dieser Begegnung auf der Pfaueninsel, am 19. Juli 1810, ist die junge Königin Luise tot – und der kleinwüchsige Christian und seine Schwester Marie leben fortan weiter mit dem entsetzten Ausruf der Königin: »Monster!« Damit ist die Dimension dieser Geschichte eröffnet. Am Beispiel von Marie, die zwischen den Befreiungskriegen und der Restauration, Dabei geht es um die Gestaltung dieses preußischen Arkadiens durch den Gartenkünstler Lenné und um all das, was es bevölkerte: Palmen, Kängurus und Löwen, Hofgärtner, Prinzen, Südseeinsulaner, Riesen, Zwerge und Mohren – und es geht um die Liebe in ihren mannigfaltigen Erscheinungsformen. KiWi, 352 S., geb. EUR 19,99 |
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Aller Liebe Anfang
von Judith Hermann Viel rezensiert - oft zerrissen. Was ihr niemand abstreiten kann, sie kann schreiben! Das das Thema dieses Romans nicht die Tiefe erreicht, die man von ihr erwartet, schade, trotzdem lesenswert. Stella und Jason sind verheiratet, sie haben eine Tochter, Ava, sie leben in einem Haus am Rand der Stadt. Ein schönes, einfaches Haus, ein kleiner Garten, ein alltägliches ruhiges Leben, meist ohne Jason, der viel arbeitet. Aber eines Tages steht ein Mann vor der Tür dieses Hauses, ein Fremder, jemand, den Stella nie zuvor gesehen hat. Er sagt, er wolle sich einfach einmal mit ihr unterhalten, mehr sagt er nicht. Stella lehnt das ab. Der Fremde geht und kommt am nächsten Tag wieder, er kommt auch am Tag darauf wieder, er wird sie nicht mehr in Ruhe lassen. Was hier beginnt, ist ein Albtraum, der langsam, aber unbeirrbar eskaliert. In einer klaren, schonungslosen Sprache und irritierend schönen Bildern erzählt Judith Hermann vom Rätsel des Anfangs und Fortgangs der Liebe, vom Einsturz eines sicher geglaubten Lebens. S. Fischer, 224 S., EUR 19,99 |
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Nachkommen
von Marlene Streeruwitz ›Nachkommen.‹ ist ein Roman über die Ordnung der Generationen und wie sie durch Gier und Vernachlässigung außer Kraft gesetzt wird.
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Das Sandkornvon Christoph Poschenrieder
Ein Mann streut Sand aus Süditalien auf den Straßen von Berlin aus. In Zeiten des Kriegs ist solch ein Verhalten nicht nur seltsam, sondern verdächtig. Der Kommissar, der den kuriosen Fall übernimmt, stößt unter dem Sand auf eine Geschichte von Liebe und Tabu zwischen zwei Männern und einer Frau. Ein Zeitbild von 1914, aus drei ungewöhnlichen Perspektiven. Mehr zum Inhalt: Es sind die letzten Tage des Kaiserreichs, an der Schwelle zum Ersten Weltkrieg. Jacob Tolmeyn, Kunsthistoriker aus Berlin, befürchtet, wegen seiner Homosexualität erpresst und verfolgt zu werden, und nimmt einen Forschungsauftrag in Süditalien an, weit weg vom gefährlichen Großstadtkiez. Doch auch unter der apulischen Sonne, bei der Vermessung der staufischen Kastelle zusammen mit seinem Assistenten Beat unter der Aufsicht von Letizia, steht er bald vor demselben Problem. Muss er nun auch in Italien vor Denunzianten zittern? Zurück in Deutschland gerät er trotz aller Vorsichtsmaßnahmen in die Fänge eines Berliner Kommissars - eines Spürhunds, der einer Fährte aus Sand folgt, die Tolmeyn selbst gelegt hat. Diogenes, 416 S., EUR 22,90 |
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Die Frau auf der Treppe
von Bernhard Schlink Ein berühmtes Bild, Jahrzehnte verschollen, taucht plötzlich wieder auf. Überraschend für die Kunstwelt, verwirrend für den Mann, der damals als junger Rechtsanwalt in den Konflikt des Malers mit dem Eigentümer verstrickt wurde. Und der sich dabei in die Frau, die auf dem Bild dargestellt ist, verliebt hat. Er macht sich auf die Suche nach ihr und findet nicht nur Antworten auf ihr damaliges Verhalten und rätselhaftes Verschwinden. Er muss sich auch den Fragen über sich selbst stellen, denen er sich immer verweigert hat. Die Schauplätze: Frankfurt am Main, Sydney und eine unwegsame Bucht an der australischen Küste. Ein Roman über Rechthaben und Mitleiden, Besitz und Verlust, echte und falsche Nähe. Über einen Mann, der die Verfestigungen seines Lebens zu begreifen beginnt. Und über das Glück einer Liebe, die um ihre Endlichkeit weiß. Diogenes, 256 S., gebunden EUR 21,90 |
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Vaterjahre
von Michael Kleeberg Ein zeitgenössisches Sittenbild und ein deutsches Jahrhundertpanorama Ein Mann, seine Frau(en), seine Kinder, seine Familie, seine Arbeit, seine Freunde. Seine Stadt. Seine Zeit. "Karlmann Renn ist ein moderner Jedermann zwischen Lächerlichkeit und Triumph, und sein Alltag, der Weltalltag unserer Epoche." Der Roman erzählt von der Liebe und Sorge eines Vaters, von Selbstbehauptung im Beruf, von der Konfrontation mit Kindheit und Familie, den Abgründen der Freundschaft, den Verlockungen des Ausbruchs und vom Einbruch des Todes. Es ist die Geschichte des mühevollen Reifeprozesses und der Bewährungsproben Karlmann Renns, der sein Leben ohne die Tröstungen der Religion, der Kunst und der Philosophie meistern muss. Michael Kleeberg gestaltet seine Welt mit vielfältigen Stimmen, Klängen und Rhythmen, durch die multiplen Perspektiven seines Erzählens. Komik und Tragik, Lakonie und Zärtlichkeit – die sprachschöpferische Lust dieses Romans ist so groß wie seine Präzision unerbittlich. DVA, 512 S., EUR 24,99 |
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Schundromanvon Bodo Kirchhoff »Warum tut lieben mehr weh als töten?« Unterhaltend geschrieben, gern gelesen, allerdings fragt man sich als Leserin bzw. Leser, ob der Autor sich nicht lustig macht über sein Publikum. Der Auftragskiller Hold gerät auf die schiefe Bahn der Frankfurter Buchmesse. Erst tötet er den falschen Mann (einen berühmten Literaturkritiker), dann verliebt er sich auch noch in die richtige Frau. Ein Amateur, der alle Profi-Promis das Fürchten lehrt. Bodo Kirchhoffs einzigartiger ›Schundroman‹ ist eine brillante Parodie. Rasant und höchst unterhaltsam erzählt er von Sex und Crime, von Rache und Vergeltung, alternden Literaten, Kritikern und Ganoven, von großen Gefühlen, von großer Liebe. dtv, 320 S., TB EUR 9,90 |
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Zwei Herren am Strandvon Michael Köhlmeier Hanser Verlage, 256 S., geb. EUR 17,90 |
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Bildungsroman
Deutschland 1983. Helmut Kohl regiert, die Grünen ziehen in den Bundestag ein, der Stern veröffentlicht "Hitlers Tagebücher" und Martin Schlosser wird Student in Bielefeld. Er entscheidet sich für ein Studium der klassischen Taxifahrerfächer Germanistik, Soziologie und Philosophie. Doch das Studentenleben hat er sich lustiger vorgestellt. Er verbringt mehr Zeit in der Uni-Cafeteria als in Vorlesungen, lässt sich treiben und verliebt sich unglücklich. Schließlich zieht er ins vom Leben umtoste Berlin um und stürzt sich kopfüber in eine Affäre, die sein Leben für immer verändern wird. Mit "Bildungsroman" liegt der fünfte Band der Martin-Schlosser-Chronik vor. Durchaus unterhaltend, wenn auch nicht fon nachhaltiger Wirkung. Hoffmann und Campe, 576 S., EUR 24,99 |
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Als die Tauben verschwanden von Sofi Oksanen Finnland war Gastland der Frankfurter Buchmesse und Sofi Oksanen ihr Star. Der Inhalt des Romans wurde durchaus widersprüchlich aufgenommen. Er handelt vom Schicksal dreier Esten während des Zweiten Weltkriegs und danach: Roland, einem prinzipientreuen estnischen Freiheitskämpfer, seinem machthungrigen, skrupellosen Cousin Edgar und dessen Frau Juudit. Während sich Roland versteckt hält, weil er immer noch an die estnische Befreiung glaubt, versucht Edgar ins Zentrum der Machthaber vorzustoßen. Seine Frau Juudit verliebt sich in einen hohen deutschen Offizier, nicht ahnend, dass ihr Mann über genau diesen Offizier die Karriereleiter emporklettern möchte. Nach dem Krieg werden die Karten neu gemischt, Estland steht unter der Besatzung der Sowjets, und wieder ist es Edgar, der hofft, seiner Vergangenheit zum Trotz auch bei den Kommunisten eine herausragende Rolle zu spielen. Intrigen und Legenden, Verrat und Heimtücke, Liebe und Familie – Sofi Oksanen hat einen Roman geschrieben, der sich wie ein Thriller liest. KiWi, 432 S., gebunden, EUR 19,99 |
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Bleeding Edge
Bleeding Edge» nennt man eine so neuartige elektronische Anwendung, dass sie noch keinen erwiesenen Nutzen hat. Wie etwa DeepArcher, eine verbesserte Version von Second Life, in der alles möglich scheint. Sogar Geldwäsche oder Terrorplanung für 9 /11, ohne dass man eine Spur hinterlässt. Deshalb interessiert sich dafür neben Geheimdiensten und internationalen Verbrechern auch eine kleine New Yorker Wirtschaftsdetektivin namens Maxine Tarnow, jüdisch, geschieden, zwei schulpflichtige Kinder, mit einer wirklich wenig beeindruckenden Beule in der Handtasche, da, wo sie ihre Damen-Beretta versteckt … Mit gelegentlichen Ausflügen nach Long Island und ins Deep Web versetzt uns Thomas Pynchon in eine historische Romanze über New York in den frühen Tagen des Internets … Rowohlt, 608 S., EUR 29,95 |
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Ab jetzt ist Ruhe
Roman meiner fabelhaften Familie Fischer Taschenbuch, 400 S., Broschur EUR 9,99 |
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Orfeo
von Richard Powers Nach "Der Klang der Zeit" ein großer Roman über Musik, das Rätsel der Kreativität und die fragile Geborgenheit der Familie. Erzählt wird die Geschichte von Peter Els, der an der Ostküste der USA Professor für Musik ist. In den wilden Siebzigern waren seine Stücke Avantgarde. Jetzt will er der DNA ihre musikalische Struktur ablauschen und mit Molekülen komponieren. Bis die Homeland Security in sein Labor stolpert und ihn verhört, denn nach dem 11. September ist jeder verdächtig. Auf einer Fahrt quer durch die USA flüchtet Els vor dem FBI, erinnert sein Leben und sucht seine Familie – ein spannendes Roadmovie voller Emotion und funkelndem Geist, unserer Gegenwart und ihren Themen immer einen Schritt voraus. S. Fischer, 496 S., EUR 22,99 |
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Vor dem Fest
von Saša Stanišić
Spannend zu lesender Roman über eine Nacht in einem Dorf in der Uckermark. Es ist die Nacht vor dem Fest im uckermärkischen Fürstenfelde. Das Dorf schläft. Bis auf den Fährmann – der ist tot. Und Frau Kranz, die nachtblinde Malerin, die ihr Dorf zum ersten Mal bei Nacht zeigen will. Ein Glöckner und sein Lehrling wollen die Glocken läuten, das Problem ist bloß: die Glocken sind weg. Eine Füchsin sucht nach Eiern für ihre Jungen, und Herr Schramm, ein ehemaliger Oberst der NVA, findet mehr Gründe gegen das Leben als gegen das Rauchen. Niemand will den Einbruch ins Haus der Heimat beobachtet haben. Das Dorfarchiv steht aber offen. Doch nicht das, was gestohlen wurde, sondern das, was entkommen ist, treibt die Schlaflosen um. Alte Geschichten, Sagen und Märchen ziehen mit den Menschen um die Häuser. Sie fügen sich zum Roman einer langen Nacht, zu einem Mosaik des Dorflebens, in dem Alteingesessene und Zugezogene, Verstorbene und Lebende, Handwerker, Rentner und edle Räuber in Fußballtrikots aufeinandertreffen. Sie alle möchten etwas zu Ende bringen, in der Nacht vor dem Fest. Luchterhand, 320 S., geb. EUR 19,99 |
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Der Dirigent
Roman von Sarah Quigley Die Symphonie des Winters Es ist eine Zeit, in der alle Musik gefriert. Doch im Kopf eines Mannes entsteht eine Symphonie, die den Menschen im belagerten Leningrad Mut und Hoffnung geben kann. Allerdings bedarf es eines todesmutigen Dirigenten, damit das Werk erklingen kann. – Ein ergreifender Roman über den Sieg der Kunst über die Barbarei. |
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Kanada
von Richard Ford Jetzt als Taschenbuch! Great Falls, 1960. Dell und Berner Parson sind Zwillinge und fünfzehn Jahre alt, als ihre Eltern eine Bank überfallen. Mit dilettantischem Enthusiasmus der stets gut gelaunte Vater, widerstrebend die Mutter, eine Lehrerin mit künstlerischen Ambitionen und dem Traum von einem anderen, besseren Leben. Am Tag danach packt sie die Koffer, um zusammen mit ihren Kindern den Mann zu verlassen. Doch die Polizei kommt ihr zuvor. Für Dell, der sich bislang für die Schule, Bienenzucht und Schach begeistert hat, beginnt weit weg von den Eltern ein neuer Alltag in Kanada. Er lernt, dass nur der Zufall ein Leben retten kann, das aus der Bahn geraten ist ... und Gnade. dtv, 464 S., TB EUR 11,90 |
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Der erste Sohn
von Philipp Meyer Beim Lesen habe ich mich an all die Western erinnert, die ich als Kind und Jugendliche im Fernsehen gesehen habe. Vor allem die barbarischen Szenen begangen von allen Seiten, mit denen auch Philipp Meyer in seinem Buch beginnt. Schwierig, diese schonungslos erzählten Grausamkeiten über sich ergehen lassen zu müssen, vor allem als Frau. Auch in der Literatur gibt es nicht nur Schwarz und Weiß. Ein schonungsloser Bericht historischer Grausamkeiten muss, um diese zu begreifen, nicht im Detail ausgemalt werden und kann trotzdem so geschildert werden, dass eine Tat nicht bagatellisierend und romantisierend wirkt. Dafür gibt es genügend literarische Beispiele. Angekündigt als "Das große Epos über den Gründungsmythos Amerikas" begeisterte der Roman Amerika: Schon kurz nach seinem Erscheinen wurde „Der erste Sohn“ als „moderner amerikanischer Klassiker“ bejubelt und in einem Atemzug mit den Meisterwerken von Cormac McCarthy, John Dos Passos und Larry McMurtry genannt. Philipp Meyer erzählt die Geschichte der Eroberung des amerikanischen Westens als große Familiensaga über drei Generationen. Es ist der Kampf des texanischen Clans der McCulloughs während der letzten 150 Jahre um Land, Öl und Macht. Philipp Meyer bleibt geht es dabei nicht um eine historisch korrekte Darstellung der Epoche, es geht ihm um eine gute Erzählung. Ein großes Epos über die Besiedlung von Texas, so packend erzählt wie von Karl May, aber frei von falscher Romantik.“ ZDF "Das Blaue Sofa", Wolfgang Herles (30.05.2014) Ich kann mir vorstellen, dass man seine eng begrenzte Zeit die man zum Lesen hat, besser verbringen kann. Knaus, 608 S., EUR 24,99 |
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Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki
Ein etwas blasseres Werk des so genialen Erzählers Haruki Murakami. Sollte man noch nichts von dem Autor gelesen haben, es gibt, meiner Meinung nach besseres von ihm. Mein Lieblingswerk ist nach wie vor 1Q84. Auch der neu erschienene Erzählband (s. unten) ist lesenswert. Zum Inhalt: Der junge Tsukuru Tazaki ist Teil einer Clique von fünf Freunden, deren Mitglieder alle eine Farbe im Namen tragen. Nur Tsukuru fällt aus dem Rahmen und empfindet sich – auch im übertragenen Sinne – als farblos, denn anders als seine Freunde hat er keine besonderen Eigenheiten oder Vorlieben, ausgenommen vielleicht ein vages Interesse für Bahnhöfe. Als er nach der Oberschule die gemeinsame Heimatstadt Nagoya verlässt, um in Tokio zu studieren, tut dies der Freundschaft keinen Abbruch. Zumindest nicht bis zu jenem Sommertag, an dem Tsukuru voller Vorfreude auf die Ferien nach Nagoya zurückkehrt – und herausfindet, dass seine Freunde ihn plötzlich und unerklärlicherweise schneiden. Erfolglos versucht er wieder und wieder, sie zu erreichen, bis er schließlich einen Anruf erhält: Tsukuru solle sich in Zukunft von ihnen fernhalten, lautet die Botschaft, er wisse schon, warum. Verzweifelt kehrt Tsukuru nach Tokio zurück, wo er ein halbes Jahr am Rande des Selbstmords verbringt. Ein Epos um Freundschaft, Einsamkeit und Schuld. DuMont, 318 S., EUR 22,99 |
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Murakami, Haruki
Der neue Murakami – eine Welt voller Geschichten "Von Männern, die keine Frauen haben" versammelt sieben neue Erzählungen Murakamis – long short stories, die wohl zum Zartesten und Anrührendsten zählen, das je von ihm zu lesen war. Und doch sind sie typisch Murakami, denn fast immer geht es darin um versehrte, einsame Männer. Männer, denen etwas ganz Entscheidendes fehlt … DuMont, 254 S., geb. EUR 19,99
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Oder Unterhaltung?????oder Krimi??? Brennerova |