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Blutrote Kolibri

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Der blutrote Kolibri


von Thilo P. Lassak

Amimaya wächst in einem verborgenen Inka-Reich, mitten im Dschungel, verborgen hinter gigantischen Mauern, fernab der Zivilisation auf. Hierhin flohen Animays Vorfahren, als die Spanier Südamerika eroberten.
Doch die Lebensumstände sind unerträglich geworden. Das Land wird regiert von einem unbarmherzigen Diktator, der sich durch einen riesigen Machtapparat und eine ihm treu ergebene Oberschicht, die sich aus seinen eigenen Nachkommen, gezeugt mit seinen vielen Haremsdamen zusammensetzt und seine Macht somit stützt. Die übrige Gesellschaft lebt in Armut, Hunger und ohne Rechte. Rigorose Geseze schränken die Freiheit des "niederen" Volkes ein. Es gilt z.B. striktes Nachtausgangsverbot, es darf nicht laut gelacht oder geredet werden, wobei alle Vorschriften legitimiert werden als Schutz vor äußeren Feinden.
Doch nicht alle Bewohner sind bereit sich demütigen zu lassen. Auch Animayas Vater, der getötet wurde, hatte der Widerstandsgruppe angehört.
Animaya, anfangs noch gutgläubig, wird langsam mit der Wahrheit konfrontiert, dabei spielt ein roter Kolibri, der sie in Gefahrensituationen warnt, eine Rolle. Bestärkt durch die Freundschaft zu  einem Jungen, der den Feinden des eigenen Volkes angehört, stellt sie das ganze Machtgefüge in Frage. Zusammen mit dem Jungen und ihrer Freundin können sie die Intrigen die zur Machtergreifung und -erhaltung des hersschenden Inkas geführt haben aufdecken und das Volk aufklären.
Der literarische Stoff ist gut. Das Buch hat Alles, was eine spannende Lektüre braucht:  interessanten Schauplatz, Kampf zwischen Gut und Böse, einschließlich Zivilisationskritik, Magie und Myhten spielen eine Rolle, natürlich darf auch eine von Anfang an zum Scheitern verurteilte Liebe, die dann doch siegt, fehlen. Aber das ist genau der Punkt. Ich finde ein bißchen weniger wäre mehr gewesen. Ich hätte sehr gut auf die Fantasievölker verzichten können - die Spinnenmenschen und die Krokodilreiter - und die Fabelreittiere, die sogenannten Lamaguas, eine Mischung zwischen Jaguar und Lama.
Da Jugendliche, wahrscheinlich wird der Titel eher Mädchen als Jungs ansprechen, diese Überfrachtung durchaus nicht als solche wahrnehmen werden, kann ich das Buch trotzdem empfehlen.
Ravensburger, 314 S., EUR 16,99

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