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Die Wolke

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Die Wolke

 

von Dirk Steinhöfel

Ganz schwierig dieses Buch einzuordnen und zu besprechen.
Dirk Steinhöfel interpretiert in diesem Werk ein Gedicht des englischen Romantikers P.B. Shelley. "The Cloud".
Das Eindruckvollste sind die Zeichnungen. Collagenartig werden Elemente des Steam-Punk mit der realistischen Darstellung von Naturphänomenen und Gegenständen aus der Natur in kräftigen Farben vermischt.
Im Mittelpunkt steht ein Junge, der eine Wolkenmaschine in Gang bringen möchte. Doch dazu benötigt er die vier Elemente: Feuer, Erde, Wasser, Luft. Die eindringlichen Bilder erzählen von der Reise des Jungen. Vom Werden und Vergehen als immerwährender Vorgang.
Das Gedicht selbst ist sowohl im englischen Original, als auch in der Übersetzung von Dirk Steinhöfels Bruder Andreas Steinhöfel, ein Meisterwerk. Der Klang und die Schönheit der Sprache des Gedichtes als Gesamtkunstwerk erschließt sich einem leider nur schwer, da sich das Gedicht auf so viele Bilder und Seiten verteilt.
Als Vorgeschmack die letzten Zeilen:
...Denn wenn klar wie Kristall nach des Regens Fall
die Kuppeln des Himmels erstrahlen,
wenn der Wind sich verdichtet und die Sonne errichtet
aus der tiefblauen Luft Kathedralen,
dann lächle ich weise und unendlich leise,
aus den dunklen Kavernen des Regens,
wie ein Geist in der Nacht, wie ein Kind, das erwacht,
steig ich auf - und ihr Werk war vergebens."
Um richtig in das Buch eintauchen zu können, hat es mir geholfen, das Gedicht im Original und auch in der Übersetzung als ganzen Text zu lesen und beim Betrachten der Bilder hinzuzuziehen. Ein Abdruck am Ende des Buches hätte da geholfen, das ist das, was ich so als kleinen Kritikpunkt äußern möchte.
Etwas Besonderes! Man sollte zumindest einmal angeblättert haben!
Oetinger Verlag, 128 S., hochwertige Ausstattung, EUR 19,95

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