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Nicht drücken!

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Nicht drücken!


von Gernot Gricksch

Von Gernot Gricksch ist auch das Buch "Die Paulis". Durch diesen Titel wurde ich auch auf den Autor aufmerksam. Sein Humor, seine Erzählweise hat mich sehr überzeugt, allerdings werden seine Werke immer skuriller. Schon das letzte "Im Tal der Buchstabennudeln" war mir zu "abgedreht", der neue Titel "Nicht drücken" nimmt Elemente des "Buchstabennudel-Titels" auf z.B. die Zwillings-Drillingsfrauen im Kimono - oder waren es Drillings-Zwillinge? - und dadurch wird eine gute Idee zu sehr ins Absurde geführt.
Zur Handlung: Zwei Kinder, ein Mädchen und ein Junge, die jeweils nicht den klassischen Rollenklischees entsprechen und entsprechen wollen, bekommen gleichzeitig ein Paket, das eine geheimnisvolle Fernbedienung enthält. Sie drücken auf einen verbotenen roten Knopf und daraufhin verwandeln sich alle Menschen und auch die Tiere. Doch nicht äußerlich, sondern nur innerlich in das andere Geschlecht. Mädchen werden "typische" Jungs. Sie spielen Fußball, raufen und klopfen coole Sprüche, die Jungs hüpfen Seil und spielen sich affektiert gegenüber den Jungs auf. Omas machen sich an hübsche junge Männer ran, Frauen und Männer tauschen ihre Berufe und in der Tierwelt benehmen sich plötzlich Katzen wie Hunde und Hunde wie Katzen. Gernot Gricksch übertreibt und überspitzt die Polarisierung weiblicher und männlicher Eigenschaften und Verhaltensmuster, wohl um zu unterhalten. Ganz überzeugt mich dies nicht. Auch das Ende und die "Moral der Geschicht" bzw. der Verzicht darauf läßt einen unbefriedigt zurück. Ich könnte mir allerdings das Buch für Schulen vorstellen, als Grundlage zur Diskussion der Geschlechterfrage "Was ist typisch Junge" "Was Mädchen"?
Da es in dieser Altersgruppe (9-10 Jahre) nicht viel Innovatives gibt. v.a. von deutschsprachigen Autoren, gebe ich dem Titel trotzdem eine Chance.

Dressler 256 S., EUR 12,95 ab 10 Jahren

s. auch:

Die Paulis

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 Im Tal der Buchstabennudeln

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