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Made in Vietnam

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Made in Vietnam

 

von Carolin Philipps

Fiktionale Geschichte mit politischem Hintergrund zur Thematik der Folgen der Globalisierung, Ausbeutung, Kinderarbeit und den Auswirkungen des Vietnam-Krieges.

Die 14-jährige Lan schuftet unter unmenschlichen Bedingungen in einer Fabrik in Vietnam, die teure Sportschuhe für den europäischen und amerikanischen Markt herstellt. Und sie ist dabei nicht die jüngste unter den Arbeiterinnen, sie alle arbeiten hart am Limit ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit. Überstunden, Nacht- und Wochenendarbeit in heißen Werkshallen in denen sie ohne Klimaanlage und beissenden Dämpfen ausgesetzt an den Maschinen sitzen müssen sind an der Tagesordnung, schläft ein Mädchen über der Arbeit ein drohen drastische Strafen. Jede, auch noch so gerechtfertigte Eingabe beim Vorarbeiter, würde den Arbeitsplatz kosten und dass kann sich keines der Mädchen leisten. Das Geld braucht die Familie dringend zum Überleben. Versuche der Arbeiterinnen sich zu organisieren um gemeinsam eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zur erreichen scheitern an der Angst vor Repressionen und führen zu Resignations- und Ohnmachtsgefühlen. Als eine Delegation aus Deutschland angekündigt wird, die die Arbeitsbedingungen vor Ort überprüfen soll, wittert Lan darin die Chance die katastrophalen Zustände in der Fabrik publik zu machen. 

Viel sozialer und politischer Sprengstoff auf 140 Seiten. Vieles wird nur angedeutet und verkürzt dargestellt und kann nur als Vorinformation, als Anstoß sich näher mit den Hintergründen der Problematik zu befassen, verstanden werden. Doch das ist auch das Konzept der Autorin. Hier in dieser Geschichte, und auch in ihren anderen Werken verarbeitet Carolin Philipps gesellschaftliche und politische Ereignisse, indem sie sie in eine Geschichte einbettet und sie aus der Sicht einer jugendlichen Protagonistin oder eines Protagonisten erzählen lässt.

Die Schriftstellerin kämpft für mehr Toleranz auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Die Themen die sie verarbeitet sind sorgfältig recherchiert, ob Neonnaziszene, Einwanderungsproblematik in den USA, Fremdenfeindlichkeit in Deutschland, oder das Schicksal von Straßenkindern in Bukarest oder wie im vorliegenden Buch das Schicksal von Kinderarbeit in asiatischen (und anderen) Ländern,  die Autorin schafft es, den Finger auf die Wunde zu legen und trotzdem unterhaltsam zu schreiben.

2000 bekam Carolin Philipps für ihr Buch "Milchkaffee und Streuselkuchen" den Unicef Preis für Frieden und Toleranz.

2008 den Österreichischen Jugendbuchpreis für "Der Baum der Tränen" das vom Schicksal illegaler mexikanischer Jugendlichen in den USA handelt. Dieser Titel war auch auf der Auswahlliste für den deutschen Jugendliteraturpreis 2007. 

Made in Vietnam: geb., Verlag Ueberreuter, 140 S., EUR 9,95 Erschienen Jan. 2009

weitere Titel der Autorin
  •  Mai-Lin: Wenn aus Feinden Freund werden
  • Träume wohnen überall
  • Baum der Tränen
  • Milchkaffe und Streuselkuchen
  • Ein Fremder wird mein Freund
  • Weiße Blüten im Gelben Fluß
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