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Ab 14 Herbst19

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Hope


von Peer Martin

Leider entspricht das Cover nicht der gut recherchierten, nah an der Realität erzählten Geschichte einer Flucht von Somalia über Lateinamerika, Südamerika nach Mexiko, die USA mit Ziel Kanada.

Nebenbei lernt man viel über die Füchtlingsrouten, die jeweiligen politischen Verhältnisse in den Ländern, durch die das ungleiche Paar durchzieht. Animiert dazu, sich tiefer mit diesem Thema zu beschäftigen. Das verkaufsfördernd gemeinte Cover und die Untertitel führen meiner Meinung nach in die Irre. Das Buch wird aufgrund der Ausstattung ins Auge fallen, aber ob es dann in die richtigen Hände kommt? Man kann es natürlich auch so sehen, dass ein wichtiges Thema so aufgemacht, weitere Verbreitung findet.

Zur Verlagsbeschreibung:
"Es gibt kein zurück. Du kommst an. Oder du stirbst." (Das ist der Untertitel den ich meinte)

Der 19-jährige Kanadier Mathis begleitet Hope, einen elf Jahre alten Somali, auf dessen abenteuerlicher Flucht quer durch Südamerika. Kaum gestartet, heften sich zwei zwielichtige Typen an ihre Fersen. Nicht die einzige Bedrohung, der sich Hope und Mathis unterwegs stellen müssen. Auf ihrem atemberaubenden Trip über den Amazonas, die Panamericana und auf dem Dach eines rasenden Güterzugs lauert der Tod überall. Mehr als einmal können sie ihm nur knapp entkommen. Werden die beiden es in die Freiheit schaffen?

Wichtiges Thema, gut geschrieben und kritisch: Schlepperbanden, Terrormilizen, Erpresser, Einwanderungspolitik und Rassismus in den USA..., der tägliche Kampf ums Überleben. Lesenswert, allerdings sollte die Altersempfehlung ab 16 Jahren eingehalten  werden, da die Gewalt, denen die Flüchtenden auf ihrem langen Weg ausgesetzt sind, realistisch geschildert wird.

Ab 16 Jahren

Dressler, 544 S., EUR 20.-

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Das Labyrinth des Fauns


von Cornelia Funke

Der Roman beruht auf dem Film "Pans Labyrinth" von Guillermo del Toro aus dem Jahr 2006.

Cornelia Funke und der Oscar-prämierte Filmemacher Guillermo del Toro lernten sich bei einem Anitmations-Projekt kennen und schätzen. Daruafhin entstand anhand der Notizbücher des Filmemachers zu seinem Film ein Romanprobekapitel. Das überzeugte del Toro so, dass er Cornelia Funke bat, seinen Film in einen Roman zu verwandeln. Darin mischen sich nun Fantasy und historische Gegenwart. Die Grenzen zwischen den erzählten Welten sind fließend – märchenhaft scheint die eine, brutal ist die andere.

Handlung:

Hintergrund: 1944 – der spanische Bürgerkrieg (1936–1939), ist vorbei, doch der Widerstand gegen Franco lebt weiter.

Im Film und Buch spielt der franquistische Hauptmann Vidal, der sich mit seiner Truppe ein Hauptquartier in einer verlassenen Mühle eingerichtet hat, von der aus sie Partisanen nachstellen und vernichten. Vor kurzem hat er geheiratet, seine Frau Carmen ist schwanger und hat eine Tochter aus 1. Ehe, Ofelia, 11 Jahre alt. Sie ist die Hauptperson im weiteren Geschehen, die ins Fantastische gleitet. Inmitten ihrer oft brutalen Realität findet Ofelia ein steinernes Labyrinth, das zugleich ein Magisches Tor ist. In dieser Welt trifft sie auf Pan, bzw. den Faun, der in ihr die lang verschollene Prinzessin Moanna des Unterirdischen Königreiches erkennt. Ofelia ist offen und hat keine Angst vor Fabelwesen, sie stellt sie nicht in Frage. Der Faun erkennt sie daraufhin an, stellt ihr aber drei gefährliche Aufgaben, die sie bis Vollmond efüllen muss, damit sie als unsterbliche Prinzessin wieder ihren Platz im unterirdischen Königreich einnehmen kann.

Das Nebeneinander zwischen dem unmenschlich brutalen Hauptmann Vidal und den Verbrechen der Franquisten, Folter und Grausamkeiten gegen die Zivilbevölkerung und die Parisanen, und der fantastischen Welt des steinernen Labyrinth, führt zu einer großen Zerissenheit des Mädchens, sie flüchtet sich in diese magische Welt.

Cornelia Funke war so fasziniert von dem Film und dem Regisseur, dass es ihr ein Bedürfnis war, die Idee in Buchform umzusetzten. Dies ist ihr gelungen, was natürlich auch heißt, dass das Buch genauso ambitioniert künstlerisch gestaltet ist, wie der Film. Gut, aber schwierig.

Fischer, 320 S., fantastische ganzseitige schwarz-weiß-Illustrationen, gebunden, EUR 20.-

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Erebos 2


von Ursula Poznanski

Erebos ist wieder zurück. In der digitalen Welt hat sich viel verändert, Stichworte: Social Media, Vernetzung, GPS. Das Spiel "Erebos" dessen Eigenheit darin besteht, dass es die Fäden bis in die Realität knüpft hat jetzt noch mehr Einflussmöglichkeiten. Es war jetzt der richtige Zeitpunkt einen Band 2 zu schreiben.
Der 1. Band war ein Riesenerfolg. Ob der 2. daran anknüpfen kann? oder sind wir bzw. die jugendlichen Leser*innen schon zu sehr involviert in die neue Welt der Digitalisierung.

Inhalt:
Als Nick auf seinem Smartphone ein vertrautes Icon in Gestalt eines roten E entdeckt, glaubt er zuerst an einen Zufall. Aber dann wird ihm klar: Erebos hat ihn wiedergefunden …
Der sechzehnjährige Derek hingegen ist nur kurz misstrauisch, als das rote E auf seinem Handy aufleuchtet. Zu spät begreift er, dass er selbst zu einer Spielfigur geworden ist. Und es um viel mehr geht, als er sich je hätte vorstellen können.
Wo würde Erebos in unserer allseits vernetzten Gegenwart wieder auftauchen? Auf dem Smartphone, auf Facebook, auf Twitter? Was würde es über WhatsApp, Youtube oder Instagram anrichten?

Spannend bis zum Schluss. Wo laufen die Fäden zusammmen? Ursula Poznanski hat einfach den Bogen raus!
Laut Verlag ab 14 Jahren. Ich würde es aber auch schon 12- 13jährigen in die Hand geben. Thema: Kritischer Umgang mit Medien.

Loewe, gebunden, sehr ausdrucksstarkes Cover mit Prägedruck, 512 S., EUR 19,95

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Die Unmöglichkeit des Lebens


von Robin Stevenson


Ein Jugendroman über den Sinn des (Weiter)lebens. Aus einer fixen Idee "was wäre, wenn man sein Leben nochmal von vorne beginnen könnte, wird ernst".

Verlagsbeschreibung:

Mit Jeremy hat Mel endlich jemanden, der ihr zuhört und der sie versteht. Die beiden philosophieren über den Sinn des Lebens, Schuld, Todesstrafe und Selbstmord. Und darüber, wie es wäre, auszusteigen – von der Sunshine-Skyway-Bridge zu springen. Gemeinsam. Für Mel ist der Plan nur ein romantisches Gedankenspiel, für Jeremy ist es vielleicht ein Ausweg.

Ohne spoilern zu wollen. Beide müssen sich nach dem Ereignis Gedanken darüber machen, wie das Leben weitergeht.


Beltz, Gulliver TB, 235 S., EUR 7,95

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Eve of Man - Die letzte Frau


von Tom Fletcher und Giovanna Fletcher

Besser als vieles, was in den letzten 2-3 Jahren den Jugendbuchmarkt überschwemmt hat. Ich bin ja schon froh darüber, wenn das Cover nicht in Pastellfarben gehalten ist, obwohl sich das Buch v.a. an ein weibliches Publikum wendet, auch wenn, beide Perspektiven, die der behüteten Eva, und die der männlichen Protagonisten, ausgewogen und glaubhaft eingenommen werden. Vielleicht ist auch bei den Herstellern und Marketingverantwortlichen jetzt ein Sättigungsgrad erreicht.


Ansonsten: Dystopie, aufgrund irgendeiner Genmutation, Anomalie wie auch immer, wurden in der Gesellschaft, in der Eve, die letzte Frau, wie es schon der Titel sagt, lebt, über 5 Jahrzehnte keine Mädchen mehr geboren. Eve ist die Einzige. Sie soll den Weiterbestand der Gesellschaft sichern und wächst deshalb in einem Glashaus auf. Außerhalb dieses Glashauses herrscht Endzeitstimmung, alles grau, die Natur zerstört, bekannter Plot, was allerdings an Eve vorübergeht. Bis der Tag der Entscheidung kommt, sie muss sich für einen Jungen entscheiden, mit dem sie den Weg weitergeht. Ab da, bekannter Plot. Sie wird konfrontiert mit der Realität, muss sich entscheiden. Privates Glück oder Verantwortung für die Gesellschaft.... Am Schluß noch ein interessanter Nebenaspekt, der vermutlich in den Folgebänden, 2?, wohl dann ausgebaut wird.

Als Schmökerstoff ab 14 Jahren, durchaus möglich.

dtv, 448 S., EUR 18,95

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Alles okay


von  Nina LaCour

Empfehlenswert! Ein leises Buch, ein Buch über Einsamkeit, Freundschaft und die Suche nach einem Platz im Leben.


Verlagsbeschreibung:

Ein Roman über das Erwachsenwerden, so berührend und großartig, dass man kaum atmen kann. Eine schmerzlich schöne Darstellung von Trauer und ein Lobgesang auf die Kraft der Wahrheit. Marin hat alles hinter sich zurückgelassen, ist Tausende Kilometer geflohen vor ihrem alten Leben, vor dem Verlust ihres geliebten Großvaters. Doch eines Tages steht plötzlich ihre beste Freundin Mabel vor der Tür. Und mit ihr all die Erinnerungen an zu Hause, an Sommernächte am Strand. Mit ihrer Beharrlichkeit gelingt es Mabel, Marin aus ihrem Kokon der Einsamkeit zu befreien. Und Marin begreift, dass sie eine Wahl hat: weiter im Verdrängen zu verharren oder zu ihren Freunden und ins Leben zurückzukehren.

Sehr empfehlenswert! Glaubwürdig, einfühlsam und trotzdem mit Spannungsbogen.

Ab 14 Jahren

Hanser Verlag, 208 S., EUR 16.--

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The Hurting


von Lucy van Smit

Verlagsbeschreibung:

Als du mich gestohlen hast.

Grandios geplottet und wortgewaltig erzählt

Nordic Noir trifft auf Brontës Sturmhöhe.

Nell glaubt nicht an Liebe auf den ersten Blick – bis sie Lukas begegnet. Dem attraktiven und irgendwie wilden Jungen im Wolfsmantel. Mit Lukas wird ihr Leben schöner, mit ihm kann sie glücklich sein. Doch Lukas verfolgt einen finsteren Plan und als Nell das begreift, ist sie schon mitten im Nirgendwo, hat ein Kind entführt und wird von der Polizei gesucht. Und hier, in der Einsamkeit norwegischer Wälder, beginnt für sie ein Überlebenskampf - gegen die Natur, gegen Wölfe, gegen den Schmerz und gegen den Jungen, den sie liebt.

Dieser Geschichte kann man sich nicht entziehen. Sie wühlt auf, sie überrascht und sie zerreißt einem das Herz!

Emfpohlen ab 14 Jahren

Carlsen Verlag, 368 S., gebunden, EUR 17,00

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