Skaldenwinter

von Matthew Kirby

Eine eisige Welt hoch im Norden ist der Schauplatz dieses neuen Romanes von Matthew Kirby. Im Mittelpunkt stehen die 12-jährige Solveig und ihre Geschwister. Sie sind die Kinder eines mächtigen nordischen Königs und wurden vor kriegerischen Auseinandersetzungen in Sicherheit gebracht. Doch sie müssen viel länger ausharren, als sie dachten und als es geplant  war.  Der Fjord friert zu, und sie müssen den Winter zusammen mit versklavten Kriegern, Bersekern, verbringen. Doch mysteriöse Dinge geschehen. Ein Großteil der Männer erkrankt und stirbt an einer Vergiftung, und ihre, sowieso geringen, Lebensmittelvorräte werden gestohlen.

Solveig, als die Unscheinbare unter den Kindern des Königs, ist diejenige, die als Beobachterin fungiert, die Sachverhalte klar einzuschätzen vermag, und dies nicht nur den Lesern, sondern auch den Männern in der Gefahr klar vermitteln kann. Aufgrund ihrer Beobachtungs- und Analysefähigkeiten wird schon bald der Skalde ihres Vaters auf sie aufmerksam. Skalden sind die Chronisten, Erzähler und Dichter der nordischen Völker, ca. ab dem Jahr 800 n. Chr., vergleichbar auch den Barden, allerdings scheinen sie einen höheren Einfluss und Stand gehabt zu haben, es wird teilweise von göttlichen Inspirationen gesprochen.

Das vorliegende Buch spinnt in diese Legenden und Sagen die Entwicklungsgeschichte eines Mädchens ein, das im Begriff steht eine Skalde zu werden.  Beim Lesen wird man in diese fremde nordische Sagenwelt auf eine ganz eigene Art entführt. 

Dressler, 317 S., gebunden, EUR 14,95