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Ausländer

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Ausländer


von Paul Dowswell

Ein gelungenes Werk, das Jugendlichen ein deutliches Bild der Zeit vermittelt. Gleichzeitig ein Zeugnis dafür, was es bedeutet hat in der Naziherrschaft als Jugendlicher aufzuwachsen. Sehr interessant und absolut schlüssig die Gewissenskonflikte die den Hauptprotagonisten umtreiben. Zwischen polnischer und deutscher Identität, zwischen Mut und Angst, zwischen Dankbarkeit, Verpflichtung gegenüber seinen Pflegeeltern und dem erwachenden Widerstand gegen das Nazi-Regime. 

Berlin 1941. Mit dem Zug trifft der 14-jährige Peter in der Hauptstadt des deutschen Reiches ein. Der Waisenjunge ist in Polen aufgewachsen, doch er ist »Volksdeutscher«. Mit seinen blonden Haaren und den blauen Augen ist er der Inbegriff des propagierten arischen Ideals und kann daher problemlos an eine deutsche Nazifamilie vermittelt werden. Zunächst lebt Peter sich gut bei den Kaltenbachs ein und fühlt sich auch bei der Hitlerjugend sehr wohl. Doch unter dieser Oberfläche verliert er niemals sein Mitgefühl und seine geistige Freiheit. Als er sich in das mutige Mädchen Anna verliebt, hat er längst entschieden, dass er kein Nazi sein will. Gemeinsam helfen die beiden Juden, die sich in Berlin versteckt halten – und riskieren damit ihr Leben ...

Baumhaus, keine Seitenzahl, Hardcover EUR 14,99

Gleichfalls in dieser Epoche ist das neue Jugendbuch von Gudrun Pausewang angesiedelt:

Au revoir, bis nach dem Krieg

 

knapp, fast sachlich und trotzdem unter die Haut gehend, das ist der Erzählstil von Gudrun Pausewang. Ihre Kunst ist es anzudeuten, durch kurze Einschübe Kommendes vorwegzunehmen oder Vergangenes zu erklären. Am Anfang dieses Werkes ist es Hanni, eine der zwei Hauptpersonen, die im Familienalbum blättert und die Umstände und Hintergründe auf diese Art beleuchtet. So wird man schnell und auf eine ganz eigene Art und Weise mit der Familiengeschichte vertraut.
Es ist nicht die Handlung die dieses Werk besonders macht, sondern die Art, wie die Handlung erzählt wird. Denn um was es geht wäre in zwei oder drei Sätzen gesagt. Hanni liebt einen französischen Kriegsgefangenen, er liebt sie, die Fraternisierung mit Gefangenen ist untersagt, Hanni und Philippe müssen sich trennen und schwören sich ewige Treue. Doch wieder in Frankreich, konfrontiert mit der Realität, fügt er sich in das was von ihm erwartet wird.
Eindringlich und schnörkellos schreibt die Zeitzeugin Gudrun Pausewang in ihrem Jugendroman über einen weniger bekannten Aspekt des Krieges.
Gerstenberg, 224 S., gebunden, EUR 14,95
ab 13 Jahren

ebenfalls neu zum Thema Drittes Reich, Biografien, Jugendromane:

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Mirjam Pressler: Ein Buch für Hanna Neu als Taschenbuch. Beltz. Reihe Gulliver. 350 S., EUR 8,95

Nicht mich wil ich retten. Die Lebensgeschichte des Janusz Korczak. Neuausg. 192 S., EUR 8,95

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