Apfelsinen für Mister Orange

von Truus Matti

Ein Roman angelehnt an die New Yorker Phase des Künstlers Piet Mondrian, der während des 2. Weltkrieges aus Europa in die USA emigrierte.

Das Buch erzählt die Geschichte der Freundschaft zwischen einem Jungen, Linus, der für den elterlichen Obst- und Gemüseladen Ware ausfährt und Piet Mondrian, der einmal im Monat eine Kiste Apfelsinen von Linus geliefert bekommt.

Die Welt des Künstlers ist für Linus eine fremde Welt. Dessen Wohnung, dessen Kunstwerke stehen im krassen Widerspruch zu dem kleinbürgerlichen miefig, spießigen Leben das er und alle die er sonst kennt, leben. Die Annäherung ist nur ein Aspekt des Buches. Linus ist ein Junge, der sich Gedanken um sehr vieles macht. Und es ereignet sich viel in seiner Umgebung, das ihn berührt: sein älterer Bruder zieht mit Freuden in den Krieg, er erlebt, wie daraus bitterer Ernst wird, er erlebt in anderen scheinbar beiläufig erzählten Begegnungen und Beobachtungen wie egoistisch und mitleidslos viele Menschen miteinander umgehen. Das Buch lebt davon, dass die Leserin, der Leser die Welt aus den Augen des Jungen erlebt. Auch wenn die Freundschaft des Jungen mit dem Künstler am Ende durch dessen Tod jäh endet, ihm bleibt, und das wird im letzten Kapitel beschrieben, den Entstehungsprozess eines großen Werkes der Kunst miterlebt zu haben und durch die Gespräche mit dem Künstler wesentlich in seiner Weltsicht bereichert geworden zu sein.

Mit Ausführungen im Anhang zur Rezeptionsgeschichte und Umständen von Mondrians letzten Werk "Victory Boogie Woogie" das in Amsterdam im Original zu sehen ist. Ansonsten wird man auch im Internet fündig.

Gerstenberg Verlag, 173 S., EUR 12,95