Wild
Wild
Die Bücherwelt quilt über vor Dystopien. Ich war und bin deshalb skeptisch und überaus kritisch bei der Auswahl. Bei Lesen von "Wild" wurde ich angenehm überrascht. Eine gute Mischung. Genmanipulation, Züchtung des perfekten Menschen, Selektion, alles Motive die sich auch in anderen Werken finden, doch die Autorin zeichnet bei "Wild" ein noch perfiders Bild einer kontrollierten Gesellschaft. Zusätzlich ist das Buch auch sehr schön gestaltet. In Neustadt sind Gefühle nicht gewollt bzw. werden bewusst unterdrückt. Alle Bewohner bekommen wöchentlich eine das Bewusstsein nivellierende Injektion einer sogenannten Glücksdroge, die alle negativen Gefühle wie Hass, Wut, Neid, Eifersucht, Gewalt unterdrückt, aber auch Gefühle wie Liebe, Zuneigung, Leidenschaft, Mitgefühl, Altruismus. Bei der Hauptprotagonisten Pi, sowie drei weiteren Jugendlichen an ihre Schule kommt es bei der Abgabe der wöchentlichen Ration zu einer Panne, sie bekommen ein Placebo, was dazu führt, dass sie zu empfindsamen Wesen werden. Dadurch werden sie zur Gefahr für die neue sterile Welt und es droht ihnen, wie schon vorher etlichen anderen nicht der Norm entsprechenden Personen, aus der Gesellschaft ausgestossen und in den die Neustadt umgegebenden Wald verbannt zu werden, indem der Legende nach Krankheit und Gewalt vorherrscht. Peas fällt es schwer sich zu entscheiden. Doch einmal die Augen geöffnet für die unmenschliche Gesellschaft, kann sie nicht mehr zurück, sie will kein gefühlloses Wesen mehr sein. |