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Die Tochter des Kommunisten

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Die Tochter des Kommunisten

 

von Aroa Morena Durán

Gänzlich ohne etwas über den Inhalt zu wissen, bin ich an diesen Roman herangegangen. Ich hörte bzw. las nur dass es sich um einen preisgekörnten Roman einer in ihrer Heimat Spanien hochgelobten Autorin handelt. Ich war dann auch überrascht, in welche Richtung sich das Leseerlebnis bewegte.

Inhalt:

Es ist ein Roman über eine Familie, die aus dem faschistischen Spanien geflohen und voller Hoffnung in eine gute Zukunft in der DDR landet und an ihren Illusionen zerbricht.

Erzählt wird die Familiengeschichte aus der Sicht der Tochter, die in der Nachkriegszeit in Ostberlin aufgewachsen ist. Als Jugendliche ist sie hin- und hergerissen, zwischen ihrer Heimat, Ostdeutschland, ihrer engen Verbundenheit zu ihrer Familie - und, den Freiheiten, die der Westen und die Liebe ihr versprechen.

Flucht und Emigration, das ist das eigentliche Thema des Romans, die Zerissenheit vor allem des Vaters. Er muss aus politischen Gründen sein Land verlassen, um sein Leben zu retten. Er ist und war immer Idealist, ein Kämpfer für den Kommunismus. Er floh vor dem faschistischen Systems Francos 1938 aus Spanien, die genauen Hintergründe bleiben verschwommen. Für ihn steht der neue Staat DDR für alles, wofür sie in ihrer Heimat Spanien gekämpft haben. Die Mutter kam erst 8 Jahre später nach. Von all dem sollen die Töchter nichts wissen. Vielleicht ist dies der große Fehler den die Eltern begehen, dieses Schweigen über die Vergangenheit, die aber stetig präsent ist, im Leben der Familie und auch in diesem Roman. Wir lesen davon vor allem zwischen den Zeilen, und das ist das Geniale an diesem Roman.

Originaltitel: La hija del comunista
btb Verlag, 176 S., Hardcover mit Schutzumschlag, EUR 22.--

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