Hundepark

von Sofi Oksanen

Ein klug und vielschichtig konstruierter, interessant und spannend erzählter Roman der preisgekrönten finnischen Autorin!

Will man ein Gefühl für die Menschen in der Ukraine, vor allem im Dombass, bekommen, sollte man diese Roman lesen. In jeglicher Hinsicht ein lesenswerter, auch spannender Roman, der einen miterleben lässt, wie es wohl den Menschen bis in ihre persönlichen Beziehungen hinein, in dieser zerissenen politisch und wirtschaftlich schwierigen Situation ihres Landes ging und geht.

Es gibt in diesem Roman keine Verlierer und keine Gewinner. Es ist ein Auf und Ab im Leben der Menschen, zutiefst gefallen, aufgefangen von der Familie, Vertrauten, dann aber wieder den Versprechen schneller guter Geschäfte erliegend, dem Abgrund näher als zuvor. Hin und her geworfen zwischen Freiheit und Überwachung, Bestechung und Verrat, hochgehoben und dann der Intrigen zum Opfer fallend. Damit ist der Roman nicht nur interessant, sondern entwickelt sich auch zu einem Thriller.

Inhalt:
Olenka, geflüchtet aus der Ukraine nach Helsinki, lebt unter ständiger Anspannung. In der Ukraine liegt nicht nur eine Leiche im Keller, bzw. meist in einer Kohlengrube, die einen Schatten auf ihr Leben werfen. Sie selbst war involviert in verschiedene dubiose Geschäfte, schon als Kind, in die ihres Vaters, und später als Vermittlerin von Eizellen-Spenderinnen an reiche von Kinderlosigkeit, betroffene Paare,meist aus dem Westen. Sie ist gut in ihrem Job, arbeitet sich hoch, ihr geht es auch materiell gut, doch es ist alles auf Sand gebaut. Jetzt in Helsinki in dem titelgebenden "Hundepark" wird sie mit diesem Leben konfrontiert, muss sich wehren, um nicht wieder unterzugehen, denn es gibt keine Sicherheit.


Kiepenheuer & Witsch, 474 S., EUR 23.--