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Schattenspieler

 leider kein Bild

Der Schattenspieler

 

von Michael Römling

Das Buch hat viel mehr zu bieten als der Klappentext und die Beschreibung des Verlages ankündigt. Es ist ein Abenteuer, eine Schatzsuche in Berlin zu einer Zeit, da der Zweite Weltkrieg in den letzten Zügen ist, und Berlin zum Größten Teil ein Berg aus Schutt und Asche. Doch es stecken auch viele typische Geschichten und Biografien in diesem Roman für Jugendliche.

Da ist der jüdische Junge Leo, der als U-Boot die Nazidiktatur in Berlin überlebt hat, im Gegensatz zu seinen Eltern, die in ihrem ersten Versteck entdeckt wurden. Sein Mentor Wilhelm, der ihm geholfen hat und den ein Geheimnis umgibt. Spion oder Widerstandskämpfer? Da gibt es einen skurpellosen Geschäftsmann, Kunstsammler und Kunstdieb, der sich geschickt durch die Fronten bewegt, einen Lastwagen, der geheimnisvolle Ware geladen hat und verfolgt wird. Soldaten der Roten Armee, die vor der Stadt ihr Lager haben und sehr interessiert an der Ladung des LKWs sind, sowohl einen deutschen Soldaten auf dem Motorrad, der auch hinter dem LKW her ist. Und da ist natürlich noch Friedrich. Ein Junge, dessen Vater ihm ein gestohlenes Gemälde, versteckt in einer Friedhofsgruft hinterlassen hat. Wie dies alles zusammenpasst? Gekonnt webt der Autor die verschiedenen Personen und Erzählstränge zu einem Ganzen zusammen. Klar es geht um Be- und Unterschlagung von Kunst. Jüdischer Kunst während der Nazizeit und um die Intrigen bei der Verteilung der Beutekunst während der Zeit danach zwischen den Besatzern.

Spannend zu lesen. Entscheidender finde ich aber, wie der Autor die Atmosphäre in der Endphase des Krieges einzufangen vermag. Wie nah er bei der Anlage und der Ausarbeitung seiner Figuren an die Wirklichkeit herankommt.  Alle könnte es so gegeben haben.

Coppenrath Verlag, 349 S., gebunden EUR 14,95

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