Personal tools
Document Actions

Columbus und der malende Elefant

wnr791527376.jpg

Columbus und der malende Elefant


von Michelle Cuevas
Eine verrückte Geschichte, pure Fantasterei von vorne bis hinten. Das Thema erinnert stark an "Ich, Gorilla und der Affenstern": Kind wird von Tier adoptiert. Allerdings hören da schon die Vergleiche auf. Denn die Geschichte ist zu konstruiert um witzig zu sein. Vielleicht soll sie das auch nicht? zu wirr, mit zu vielen sprühenden Einfällen, die aber einfach aneinandergereiht nicht zur Lesefreude beitragen. Man hat das Gefühl es musste alles was scheinbar ein gutes Buch ausmacht eingearbeitet werden. Ein Tier mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, ein Waisenkind, skrupellose Erwachsene, die nur hinterm Geld her sind, ebenso ein böser Zirkusdirektor, Befreiung von Tieren aus einem Zoo, dann noch eine unerfüllte Jugendliebe zwischen Akrobatin und Elefant, dazwischen noch ein bisschen Wahres und Erfundenes aus der Welt der Kunst...Da wäre einfach weniger mehr gewesen. Ein Feuerwerk von Ideen braucht Raum um sich zu entfalten. Das gelingt den wenigsten Autorinnen und Autoren auf 138 Seiten, reell abzüglich leeren, halbbeschriebenen und illustrierten Seiten, muss man eher sagen auf 100 Seiten.
Schon der Anfang der Geschichte ist sehr konstruiert, und auch noch konstruiert witzig. Im 1. Kapitel erzählt Columbus, wie er als Baby die Unfähigkeit seiner Mutter und seines Vaters erleben mußte mit der Elternrolle fertig zu werden. (Können Kinder darüber lachen?, etwas damit anfangen?) Als sie ihn schließlich resignierend an der Pforte eines Waisenhauses abgeben, nimmt dieses Baby sein Leben selbst in die Hand. Es krabbelt in die Welt.
Schnitt.
In einem Auto-Waschsalon namens "Schaum und Seife" arbeitet ein Elefant als Autowäscher, er ist sehr unglücklich und allein seine künstlerischen Träume helfen ihm den Tag zu überstehen. Schnitt.
Das Baby Columbus krabbelt durch die Welt und landet in einer stürmischen Nacht vor dem Autowaschdienst. Elefant und Baby lernen sich kennen, und sind sofort beide voneinander angetan. Der Elefant, Birk, nimmt den Jungen an, gibt ihm einen Namen und kündigt seinen Job um sich künftig nur noch um das Baby zu kümmern. Mit welchem Geld? Oder bin ich da zu realistisch veranlagt. Der Junge, der jetzt Columbus heißt - lateinischer Name für Taube - , die mehrmals in seinem Leben eine Rolle gespielt hat, verbringt die ersten Jahre seiner Kindheit auf dem Rücken des Elefanten. Als sich herausstellt, dass Birk ein begabter Künstler ist, aber es keine malenden Elefanten geben kann bzw. darf, macht sich Columbus zum Kinderstar. Beide reisen um die Welt erleben viel... Dabei suchen sie auch Birks Jugendliebe eine Artistin, die sie dann nach Umwegen, Widrigkeiten, bösen Menschen... auch finden, sie schwimmt ihnen auf einer Meeresschildkröte hinterher um Birk ihre Liebe zu gestehen. Columbus findet dafür eine Freundin und eine Menschenfamilie, bei der er bleiben möchte....

Verlag Dressler, 139 S., viele schöne farbige Bilder von Jens Rassmus

vorherige nächste Empfehlung
You are here: Home KiJuLit. nach Jahren Neu Herbst 2011 Ab 8/9 Columbus und der malende Elefant