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Verdammt wenig Leben

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Verdammt wenig Leben

 

von Ana Alonso und Javier Pelegrin

Big Brother is watching You!

Wie weit können Daily Soap Operas vorangetrieben werden, bis die Grenzen zwischen Fiktion und Realität vollends verschwimmen? Was als Science Fiction erscheint, scheint mir nicht mehr so fern.

Ein Leben ohne Kameras ist für Jason und seine Schauspielerkollegen, den Stars der Daily Soaps, nicht mehr möglich. Es gibt kein Privatleben mehr, bzw. das Privatleben ist öffentlich. Sie leben in einer gläsernen Stadt. Selbst eigentlich dem Vergnügen dienende Veranstaltungen am Abend, Essen gehen, Barbesuch etc. werden geplant, aufgezeichnet und das Material wie es gerade gebraucht wird, im Fernsehen gezeigt. Die Schauspieler sind willenlose Akteure, die Zuschauer haben die Macht über den Weitergang einer Sendung und können damit über das Leben der Schauspieler bestimmen. Sie müssen dies, zum größten Teil live, eins zu eins umsetzen. Selbst eine Intimszene wird real "durchgeführt". So verwundert es nicht, dass Jason, und nicht nur er, nicht mehr zwischen Rolle und Persönlichkeit unterscheiden kann, was zu fatalen Fehleinschätzungen der Gefühle anderer führt.

Doch was passiert, wenn sich die Schauspieler nicht mehr ausnutzen lassen wollen, ihre eigene Identität, ihr eigenes Leben leben wollen? Jason hat sich noch nie Gedanken darüber gemacht, welches andere Leben möglich wäre, da bekommt er eines Tages von seiner Storyboarderin, Minerva, ein Drehbuch, das nicht für ihn bestimmt ist, und  in dem beschrieben wird, wie ein Schauspieler in einer Serie ums Leben kommt. Fiktiv oder real? Jason kommen Zweifel. Eine Schnitzeljagd, veranstaltet von Minerva, öffnet Jason die Augen. Doch als er selbst in große Gefahr kommt, hilft ihm nur die Flucht aus der Gläsernen Stadt in eine ungewisse Zukunft.

Das Buch ist grafisch aufwendig gestaltet. Einschübe von Graphic Novels schwarz-weiß, v.a. immer dann, wenn eine Drehbuchszene beschrieben wird. Künstler: Pere Ginard, Illustrator und Filmemacher. 

Boje Verlag, 285 S., gebunden, aufwendig illustriert, nur noch Restexemplare

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