Jimmy, Jimmy
Jimmy, Jimmy
Aufgrund des Klappen- und Verlagstextes erwartet man eine andere Geschichte, eher etwas anekdotenhaftes, ein Buch fokussiert auf den Vater, nach seinem Unfall Jimmy genannt, und dessen Geisteszustand. Doch das Buch ist viel mehr. Nach einem Unfall, bei dem er ein Schädel-Hirn-Trauma erleidet, liegt der Vater von Eala, ihrem großen Bruder Sean und ihrem kleinen Bruder Tom, im Koma. Als er erwacht, ist er ein anderer. Ein Großteil seiner Erinnerungen sind verschwunden, sein Verhalten, sein Verstand sind der eines Zehnjährigen. Doch wie gesagt, das ist nur die Rahmenhandlung. Denn im Mittelpunkt steht die Familie und die engsten Freunde, die alle in ihrer eigenen Welt leben und jetzt noch irgendwie den veränderten Jimmy in dieses einbauen müssen. Und wo Jimmy nicht richtig hineinpasst, stellt er die Personen und ihr Leben vor große Fragen. Je mehr sie sich fragen, was für Jimmy das Beste wäre, kommen sie ins Strudeln, was eigentlich für sie selbst am Besten ist. Außerdem geht es um Fragen der Schuld, der Moral und natürlich des Abwägens von Egoismus und Altruismus und grundsätzlich um das, was im Leben wirklich zählt. Ein gelungenes Buch das noch nachhallt. Empfohlen ab 14 Jahren dtv Reihe Hanser, 340S., EUR 13,95 leider nur noch antiquar. |