Wunderlicht

von Brian Selznick

Und wieder ein Meisterwerk von Brian Selznick! Es hat mir besser gefallen, als sein Werk "Die Entdeckung des Hugo Cabret" und das will etwas heißen!

Parallel werden zwei Geschichten erzählt. Die eine, die im New York der 30 Jahre spielt - wieder mit cineastischer Kulisse - Hauuptperson dieses Erzählungsstrangs, der ausschließlich, in ganzseitigen schwarz-weiß-Zeichnungen, wie bei "Hugo Cabret" erzählt wird, ist Rose, ein gehörlöses Mädchen mit ihrer Sehnsucht und Verehrung für ihre Mutter, eine berühmte Filmschauspielerin, und deren Sehnsucht nach mehr Zuwendung, die ihr die Mutter aufgrund ihres beruflichen Engagements nicht geben kann, später spielt noch ihr Bruder eine Rolle.

Parallel wird die Geschichte von Ben erzählt, der, fünfzig Jahre später, auch sehnsuchts- und hoffnungsvoll durch New York streift, auf der Suche nach seinem Vater, auf den er nach dem Tod seiner Mutter in deren Hinterlassenschaften, nur dürftige Hinweise erhalten hat. So wie Rose das Glück hat, von ihrem Bruder aufgefangen zu werden, so hat Ben das Glück einem anderen Jungen aufzufallen, der sich fortan um ihn kümmert. Zwischen den Beiden entsteht eine innige Freundschaft.

Doch wie sind die beiden Schicksale der Kinder verschiedener Generationen ineinander verwoben? Durch viele kleine versteckte Hinweise, unter anderem ein geheimnisvolles Buch, und die faszinierte Welt der Museen, deren Reize sich erst außerhalb der Besucherzeiten entfaltet, wird Ben und mit ihm die Leserin, der Leser langsam an die Wahrheit herangeführt.

Zentrales Thema ist neben Freundschaft, Liebe, Verbundenheit auch das Thema Gehörlosigkeit. Plus eine Hommage an die verzaubernde Wirkung von Museen.

Ein Meisterwerk, ein Muss! Für das die EUR 19,99 absolut angemessen sind. Allein der künstlerische Wert der Zeichnungen, und deren Dramaturgie, werden dazu führen, das Buch immer wieder zur Hand zu nehmen!

cbj, gebunden, 637 Seiten, davon über 400 Seiten Zeichnungen. EUR 19,99

Die Entdeckung des Hugo Cabrets

oder das Buch zum Film