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Damals

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Damals


von Siri Hustvedt

Ein Roman der autobiographische Züge hat. Von der Autorin bewußt so gewählt und auf die Spitze getrieben.

Inhalt:
Eine junge Frau kommt Ende der 70er-Jahre von Minnesota zum Studieren nach New York. Dort trifft sie eine Reihe ungewöhnlicher Menschen und entwickelt ihre schriftstellerischen Ambitionen. So könnte man den Inhalt von Siri Hustvedts neuem Roman "Damals" kurz zusammenfassen. Die Schriftstellerin hat es aber auch wirklich so erlebt.

Verlagsbeschreibung:

Eine junge Frau bezieht ein winziges Zimmerchen im heruntergekommenen Morningside Heights. Das Jahr ist 1979, und S.H. kommt direkt aus der amerikanischen Provinz; daher ihr Spitzname: "Minnesota". Das wilde New York lockt, und sie, die Schriftstellerin werden will, genießt den Schmutz wie den Glanz, das turbulente Leben wie die Einsamkeit. Alles Neue saugt sie begierig in sich auf. So auch, durch die papierdünnen Wände zur Nachbarwohnung, die oft skurrilen Monologe und gesungenen Mantras ihrer Nachbarin: Lucy Brite, liest sie auf dem Klingelschild. Doch mit der Zeit wünscht sie, sie hätte nicht so genau hingehört. Immer dringlicher werden Lucys Gesänge, immer klagender. Von Misshandlung ist die Rede, von Gefangenschaft, von Kindstod, ja von Mord. Nach und nach wird die Nachbarin zu einer immer schrecklicheren Obsession. Bis eines Nachts ein dramatisches Ereignis in Minnesotas Wohnung Lucy Brite in Person auf den Plan ruft - und nun beginnt ein Geheimnis sich zu lüften... Vierzig Jahre später erzählt die gealterte S.H., inzwischen eine anerkannte Schriftstellerin und Wissenschaftlerin, was davor und danach geschah: erzählt von Frauensolidarität und Männerwahn, von Liebe und Geschlechterkampf, von Gewalt und Versöhnung. Erzählt aber auch vom Mysterium der Zeit, von Erinnerung und Phantasie, von der Art und Weise, wie alles im Leben zu Geschichten wird, erzählt vom Erzählen. Und das mit einer unbändigen Lust daran, die uns wünschen lässt, das Buch wäre nie zu Ende.

Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen in "Damals". So gibt es zum Beispiel einen Roman im Roman oder fiktive Figuren, die real werden. Erzählt von einer Frau, die Aufzeichnungen über Ereignisse findet, an die sie sich gar nicht erinnern kann.
Klingt verwirrend? Teilweise schon, es ist aber auch ein feministischer Roman, teils hochdramatisch, teils komisch und zeigt, welche Kämpfe Frauen in den zurückliegenden Jahrzehnten auszufechten hatten.

Rowohlt, 448 S., gebunden EUR 24.-

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